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S-Bahn Berlin: Mehr Platz für Fahrräder in S-Bahnen

Streitereien in der Bahn zwischen Radfahrern und anderen Fahrgästen soll es künftig nicht mehr geben. Die S-Bahn will ein Fahrradabteil einführen.

Weniger Sitze und dafür Platz für Fahrräder: Die S-Bahn will jetzt testen, ob die Fahrgäste mit diesem Vorgehen einverstanden sind. Weil es nach Angaben von Geschäftsführer Ulrich Thon immer wieder Konflikte zwischen Radfahrern, die ihr Gefährt im dafür vorgesehenen Bereich abstellen wollen, und bereits dort sitzenden Fahrgästen gebe, hat die S-Bahn jetzt in einem Zug im Fahrradabteil die sieben Klappsitze auf einer Seite ausgebaut, die zum Abstellen eines Rades sonst hochgeklappt werden müssen. So gibt es nur noch Platz für Räder, aber auch für Kinderwagen oder Rollstühle.

Auch im ehemaligen Erste-Klasse-Bereich hat die S-Bahn Sitze umgebaut. Die bisherigen Vierergruppen, bei denen sich jeweils zwei Fahrgäste gegenübersitzen können, wurden in dem Versuchszug durch drei Längssitze ersetzt. Die bisherige Anordnung sei besonders häufig beschädigt worden, sagte Thon. Den Versuch, die erste Klasse einzuführen, hatte die S-Bahn schon vor Jahren aufgegeben; die großzügigere Anordnung der Sitze aber war geblieben.

Um Vandalismusschäden zu beseitigen, muss die S-Bahn nach ihren Angaben jährlich rund fünf Millionen Euro aufwenden. Oft müssen die Züge deshalb außerplanmäßig in die Werkstatt. Besonders viele Schäden gibt es, vor allem an Wochenenden, auf der Linie S 46 nach Königs Wusterhausen.

Die S-Bahn will nun per Fragebogen erfahren, ob die Fahrgäste den Wegfall der insgesamt neun Sitze in einem Zugteil akzeptieren, wo es bisher 90 Sitze gibt. Beim Verschließen von Klappfenstern hat die S-Bahn bereits auf Kunden reagiert. Nach Beschwerden hat sie jetzt eine andere Lösung gefunden, um elektrische Anlagen vor Nässe zu schützen. Die Klappfenster bleiben.

kt

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