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Berlin: S-Bahn: Riss in Achse nicht untersucht Amt verlangt Nachweis

der Sicherheit

Bei der S-Bahn reißen die Probleme nicht ab. Wie jetzt das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) bestätigte, wurde bereits 2006 bei einem Zug der Baureihe 485 ein Riss in einer Achse festgestellt. Diese sei dann ausgebaut, nach derzeitigem Stand aber nicht weiter untersucht worden, sagte EBA-Sprecher Ralph Fischer. In einem Lager seien zudem vier weitere ausgebaute Achsen gefunden worden. Ob auch sie wegen Rissen ausgewechselt worden waren, werde jetzt untersucht. Unterlagen gebe es nicht. Bevor die S-Bahn nicht nachgewiesen habe, dass die Achsen betriebssicher sind, dürfen Züge dieser Baureihe weiter nicht eingesetzt werden.

Die 60 noch vorhandenen Doppelwagen der Reihe 485, die vor der Wende für den Betrieb im Ostnetz entwickelt worden waren, mussten bereits im Februar aufs vorläufige Abstellgleis, weil das EBA bei Kontrollen festgestellt hatte, dass es für nachträglich eingebaute Räder einer anderen Art keine Zulassung gab. Dieser „Festigkeitsnachweis“ sei dem EBA vor wenigen Tagen übermittelt worden, sagte ein Bahnsprecher. Wann es auch für die Achsen den geforderten Nachweis gibt, ist derzeit unklar.

Der Betrieb der S-Bahn ist seit dem vergangenen Sommer erheblich eingeschränkt, weil die meisten Fahrzeuge wegen Sicherheitsmängeln zusätzlich überprüft werden müssen. Die S-Bahn hat einen Stufenplan entwickelt, mit dem sie bis zum Jahresende wieder den normalen Fahrplan anbieten kann – allerdings bis ins nächste Jahr hinein weiter mit oft kürzeren Zügen als üblich.

Die nächste Stufe mit weiteren Verbesserungen im Juni werde wie geplant erreicht, sagte der Sprecher. Für diese Phase würden die Züge der Baureihe 485 noch nicht benötigt, weil man bei den anderen Fahrzeugtypen schneller vorankomme als erwartet.

20 bereits auf Dauer stillgelegte Doppelwagen der Reihe 485 sollen wieder betriebsfähig hergerichtet werden, um den Fahrzeugmangel zu lindern. Ob sich diese Arbeiten durch die Achsprobleme verzögern, stehe noch nicht fest, sagte der Sprecher weiter. Weil die Preisvorstellungen der Industrie zu hoch waren, sollen bahneigene Werkstätten die Reparaturen übernehmen. Klaus Kurpjuweit

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