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Berlin: Säuglingstod bleibt ungeklärt: 17-jährige Mutter zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt

Als die Wehen einsetzten, war die damals 16-Jährige völlig überrascht. Die verwirrte Schülerin brachte ihr Kind allein in der Marzahner Wohnung zur Welt; 20 Minuten später war das Baby tot.

Als die Wehen einsetzten, war die damals 16-Jährige völlig überrascht. Die verwirrte Schülerin brachte ihr Kind allein in der Marzahner Wohnung zur Welt; 20 Minuten später war das Baby tot. Am Mittwoch ist die inzwischen 17-jährige Sina S. wegen versuchter Tötung ihres Babys zu einem Jahr Haft mit Bewährung verurteilt worden.

Was nach der Geburt geschah, bleibt ungewiss: Das Gericht ging davon aus, dass Sina S. den Säugling nach der Geburt würgte, was aber laut Gutachten nicht zum Tod führte. Nach den Worten des Staatsanwalts schloss die Strafkammer nicht aus, dass das Kind durch einen Unfall ums Leben gekommen sein könnte. Das Kind sei durch Druck auf die Brust gestorben. Die genauen Umstände seien nicht zu klären gewesen.

Die Schwangerschaft hatte Sina S. laut Gutachter völlig verdrängt und vor Mutter, Freunden und Verwandten geheim gehalten. Später verbrannte sie ihr totes Baby in einem Waldstück in der Umgebung Berlins und wurde in verwirrtem Zustand vom Bundesgrenzschutz gefunden.

Die Verteidigung plädierte auf Freispruch. Die Anklage forderte eine Strafe von einem Jahr zur Bewährung wegen Totschlags in einem minderschweren Fall aufgrund der psychischen Ausnahmesituation. Das Gericht ging davon aus, dass der Schülerin außer dem "untauglichen Versuch des Erwürgens" eine absichtliche Tötung nicht nachgewiesen werden konnte.

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