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Berlin: Sanierung der Bäder beginnt in Wilmersdorf

Stadtbad am Heidelberger Platz wird geschlossen Danach sollen die Kombibäder folgen

Das Dach ist morsch. Deshalb ist am 30. April vorerst Schluss mit dem Schwimmen im Stadtbad Wilmersdorf. „Die statische Konstruktion entspricht nicht mehr den modernen Standards“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Bäderbetriebe, Klaus Lipinsky. Bis zum Ende des Jahres soll das Dach daher komplett erneuert sein. Es ist die erste Maßnahme des Bädersanierungsprogramms, das Sportsenator Ehrhart Körting (SPD) gemeinsam mit den Bäderbetrieben anschieben will.

Rund 50 Millionen Euro sollen in dieses Programm fließen. Das Geld dafür soll aus dem Verkauf der Gewerbesiedlungsgesellschaft (GSG) zusammenkommen. Das Geschäft hat zwar die parlamentarischen Hürden noch nicht genommen, und es ist auch noch nicht klar, wie viel Geld am Ende tatsächlich für die Bädersanierung zur Verfügung steht, aber trotzdem fangen die Bäderbetriebe in Wilmersdorf schon mal an. „Die Arbeiten dulden keinen Aufschub“, sagt Lipinsky, auch wenn er beruhigt: „Einsturzgefährdet ist die Halle auf keinen Fall.“ Die Sicherheit sei gewährleistet.

Das gelte auch für die Alte Halle an der Krummen Straße in Charlottenburg. Auch sie wird Ende April wegen einer Dachsanierung geschlossen. Das war die Halle bereits im vergangenen Herbst, „damals haben wir aber nur die Abdichtungen erneuert und gesprungene Glasscheiben ausgetauscht, damit es nicht mehr hineinregnet“, erklärt Lipinsky. Für die Totalsanierung des Daches war bisher das Geld nicht da.

Die Sperrung beider Hallen hat für Schwimmer im Berliner Südwesten längere Wege zur Folge. Die nächsten Hallenbäder sind die Stadtbäder Schöneberg und Lankwitz und die Neue Halle an der Krummen Straße in Charlottenburg. In Zehlendorf gibt es seit der Schließung der Halle an der Finckensteinallee kein Schwimmbad mehr. Wann eine Sanierung dieser Halle beginnt, ist völlig unklar. Zwar öffnet am 28. April das Sommerbad Olympiastadion wieder (genauso wie das Prinzenbad und das Strandbad Wannsee), aber das Sommerbad Wilmersdorf in der Forckenbeckstraße geht erst Mitte Mai wieder ans Netz. Deshalb sammeln die Wilmersdorfer Stammgäste Unterschriften. Über 200 Namen füllen die Liste im Stadtbad am Heidelberger Platz, die darum bitten, die Sanierung zu verschieben. Lipinsky wirbt um Verständnis: „Jeder ist mal dran.“ Soll heißen: Es geht nicht anders.

Hohen Sanierungsbedarf sehen die Bäderbetriebe auch bei den Kombibädern Spandau, Seestraße, Mariendorf und Gropiusstadt. Sie sollen als Nächste in das Programm aufgenommen werden. Eine abgestimmte Prioritätenliste gebe es aber noch nicht, erklärt die Sprecherin der Sportverwaltung, Nicola Rothermel. Die grobe Richtung habe Senator Körting aber vorgegeben: „Zuerst die Hallenbäder, dann die Sommerbäder (wie das Prinzenbad), und – wenn dann noch Geld übrig ist – die Freibäder (wie das Strandbad Wannsee).“

Derzeit geschlossen sind darüber hinaus die Hallen der Kombibäder Gropiusstadt und Mariendorf. „An diesen Standorten ziehen wir die technische Schließung vor, die normalerweise im Hochsommer stattfindet“, erklärt Lipinsky. Die beiden Hallen sollen dafür im Sommer geöffnet bleiben, um Vereinen und Schulen zur Verfügung zu stehen. „An den Wochenenden können bei schlechtem Wetter auch zahlende Gäste hinein“, sagt der Bäderchef.

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