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Berlin: Ein Herz für den Glienicker See

Spandauer Anwohner reinigen die Promenade.

Die Mitglieder des Vereins treffen sich am 15. September um 11 Uhr an der Badestelle Moorloch / Uferpromenade. Kontakt können Sie zu den Initiatoren dieser Veranstaltung über einen Klick auf die Karte oben aufnehmen. Sie wollen sich an der Aktion beteiligen, aber an anderer Stelle aktiv werden? Hier können Sie Ihre eigene "Saubere Sache"-Aktion anmelden und mit dem Tagesspiegel in Kontakt treten.

Die Bewohner der Spandauer Seite des Groß Glienicker Sees wollen zeigen, dass ihnen das Gewässer und sein Ufer am Herzen liegen. Im Rahmen der Tagesspiegel-Aktion „Saubere Sache“ werden sie die Uferpromenade beräumen – und hoffen auf Unterstützung. Indessen dauert ihr Streit mit dem Bezirksamt Spandau um die Zukunft der Seegrundstücke an.

Aus der 2008 gegründeten Bürgerinitiative „Pro Gross Glienicker See“ ist nicht zuletzt deshalb vor wenigen Wochen ein Verein geworden. So hofft man, besser mit den Behörden kommunizieren zu können. Rund 50 der 70 Anwohnerfamilien haben sich organisiert. Seit vier Jahren fordert man die gemeinsame Aufstellung eines Konzeptes für den See, dessen Spandauer Hälfte vom Bezirk 2010 aus Privatbesitz erworben wurde, berichtet die Vorsitzende Anjuschka Wagner. „Doch leider ist nie jemand darauf eingegangen.“

Die Situation ist nicht vergleichbar mit der Potsdamer Seite des Sees, wo Anwohner den vorhandenen Uferweg sperrten. Im Spandauer Ortsteil Kladow war die Besiedlung des Ufers vor einem Jahrhundert gefördert worden. Seit Jahren gibt es Streit um die aus den zwanziger Jahren stammenden Stege vor den Seegrundstücken. Das Bezirksamt hält sie für illegal, die Anlieger pochen auf alte Genehmigungen. Für viele schmale Grundstücke sind diese Stege der einzige Zugang zum Wasser, ohne sie würde sich der Bodenwert der Areale drastisch reduzieren. Manche Anwohner springen ausschließlich vom Steg ins Wasser und lassen damit das Ufer daneben unberührt.

Anjuschka Wagner hat die dem Wasser zugewandte Hälfte ihres Grundstückes der Natur überlassen und zu einer Heimat für Kröten, Blindschleichen und Ringelnattern gemacht. Zur Zeit der Krötenwanderung wird auch der Rest des Gartens nicht gemäht, stattdessen hilft sie den Amphibien über die benachbarte Straße. So wie die Vereinsvorsitzende unterstützen viele Anlieger die Natur, pflanzen sogar neues Schilf neben den Stegen.

Seit eine rot-rot-grüne Mehrheit in Spandau im Frühjahr die Einrichtung eines 15 Meter breiten, öffentlichen Uferstreifens mit Wanderweg beschloss, herrscht Alarmstimmung unter den Seeanliegern. Zwar plant der Bezirk keine Enteignungen, sondern will nur bei Besitzerwechseln von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machen, doch man ist skeptisch. Warum Scharen von Ausflüglern dem Seeufer weniger schaden sollen als umweltbewusste Anwohner, bleibt den Betroffenen ein Rätsel.

„Wir Anwohner holen auch eine Menge Müll aus dem See“, sagt Anjuschka Wagner. Denn an den öffentlichen Badestellen habe es schon schwere Schnittverletzungen durch Scherben gegeben. Bei der Tagesspiegel-Aktion werden die Vereinsmitglieder deshalb auf der Uferpromenade die Abfälle einsammeln und die teilweise völlig mit Brennnesseln überwucherten Wege wieder frei machen. Unterstützung bekommt man vom Tauchsportzentrum Spandau. Die Unterwassersportler werden auch im See auf Müllsuche gehen.

Die Mitglieder des Vereins treffen sich am 15. September um 11 Uhr an der Badestelle Moorloch / Uferpromenade. Kontakt können Sie zu den Initiatoren dieser Veranstaltung über einen Klick auf die Karte oben aufnehmen. Sie wollen sich an der Aktion beteiligen, aber an anderer Stelle aktiv werden? Hier können Sie Ihre eigene "Saubere Sache"-Aktion anmelden und mit dem Tagesspiegel in Kontakt treten.

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