Gemeinsame Sache in Marzahn-Hellersdorf 2014: Viel Idylle zwischen der Platte

Im Handumdrehen hatten gut 20 Jugendliche fünf Schubkarren voller Müll aus dem Naturschutzgebiet „Am Beerenpfuhl“ in Hellersdorf beladen. Sie stammten fast alle aus dem Verein „Die Arche“, der im Viertel jeden Tag viele Programme anbietet. „Die meisten Papp- und Papierteller stammen wohl von uns selbst“, räumten die Müllsammler ein. „Sie sind irgendwann über die Mauer geflogen. Aber das wird wohl ab jetzt nicht mehr vorkommen.“ Außerdem zogen sie mit vereinten Kräften alte Zäune aus der Erde. An anderen Stellen fanden sie weggeworfene Dachziegel und andere Bauschuttabfälle. Am Abend wurde die Ausbeute der insgesamt drei Gruppen genau vermessen, um den Sieger der Aktion zu ermitteln. Für den gab es dann einen kleinen Preis. Da nicht alle Teilnehmer in Arbeitssachen erschienen waren, wurden kurzerhand Müllsäcke so zurechtgeschnitten, dass sie als Schutzumhang taugten. Schon aus diesem Grund kam der Spaß nicht zu kurz.

Im Garten der Begegnung wurde die Oase "herbstfein" gemacht

© Claus-Dieter Steyer

Der jederzeit öffentlich zugängliche Garten der Begegnung inmitten des Marzahner Plattenbauviertels um die Raoul-Wallenberg-Straße ist am Freitag von rund zehn Helfern „herbstfein“ gemacht worden. Jetzt können sich die Anwohner wieder inmitten von Blumen und Sträuchern wohl fühlen. Eimerweise wurden Abfälle von den Rändern des Gartens und aus der weiteren Umgebung gesammelt. Auch die nahe Kiezsporthalle trägt nun weniger Schmierereien. Jugendliche aus der Nachbarschaft machten sich zwar anfangs etwas rar, aber im Laufe des Nachmittags trudelten immer mehr Grüppchen ein und unterstützten die Erwachsenen. Zum Schluss saßen alle bei einer Bratwurst und Getränken in der nun wieder flott gemachten Anlage zusammen. Jede Woche treffen sich hier Bewohner aus den Hochhäusern zum Singen und Quatschen. 30 Beete werden von Mietern gepflegt.

Mit großem Eifer befreien die Kinder des Dussmann-Kulturkindergartens das Naturschutzgebiet Wuhletal von Flaschen und sonstigem Müll

© Claus-Dieter Steyer

Gleich zu dritt schleppten die vierjährigen Steppkes des Dussmann-Kulturkindergartens in Marzahn die Tür eines alten Ofens aus dem Gebüsch. Diese steckt nun genau wie Flaschen, Papier, Windeln und sonstiger Müll in großen Säcken. „Die Kinder sind mit großer Begeisterung bei der Sache“, bestätigte Kita-Leiterin Jenny Sonnenstädt. „Pädagogisch ist die Aktion ein großer Gewinn.“

Schon das Einkleiden in die gelben Schutzwesten und die Ausgabe der Besen und Zangen sei für die Kinder aus der zweisprachigen Einrichtung ein Erlebnis gewesen. Mit großem Eifer zogen sie in das an die Kita angrenzende Naturschutzgebiet Wuhletal am Unfallkrankenhaus, wo sie viele achtlos weggeworfene Dinge aufspürten und sammelten. Alle 50 Kinder aus den drei Gruppen mit den schönen Namen „Rainbows“, „Moonlight“ und „Shootingstar“ machten mit, nachdem die Eltern ihre Genehmigung dafür erteilt hatten.