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Saubere Sache: Marzahner Landlust

Im Hochhausviertel schufen die Mieter gemeinsam einen Garten: Er wurde ein Kieztreff für alle, ein Paradies mit Teich und Pergola. Nun ist er eröffnet.

Am 15. September, dem Tagesspiegel-Aktionstag „Saubere Sache“, beteiligen sich die Anrainer des Marzahner Kiezparks an der Schwarzburger Straße mit weiteren Verschönerungsarbeiten in ihrem Garten. Von 11 bis 15 Uhr wollen sie neue Beete anlegen, den Park gründlich aufräumen und pflegen und den Spielgarten der Kita Zwergenoase auf Vordermann bringen. Helfer sind herzlich willkommen. Kontakt können Sie zu den Initiatoren dieser Veranstaltung über einen Klick auf die Karte oben aufnehmen. Sie wollen sich an der Aktion beteiligen, aber an anderer Stelle aktiv werden? Hier können Sie Ihre eigene "Saubere Sache"-Aktion anmelden und mit dem Tagesspiegel in Kontakt treten.

Rat mal, was hier lebt. Ein Fest für die Kinder an der Quizwand war die Eröffnung des Marzahner Kieztreffs in der Schwarzburger Straße am Sonnabend allemal. Doch auch die Erwachsenen haben ihre Ecken, denn der Mietergarten bietet Betätigungsfelder für alle: Beete, Pergola, Teich, Bänke unter Bäumen oder eine Obstbaumallee.
Rat mal, was hier lebt. Ein Fest für die Kinder an der Quizwand war die Eröffnung des Marzahner Kieztreffs in der Schwarzburger Straße am Sonnabend allemal. Doch auch die Erwachsenen haben ihre Ecken, denn der Mietergarten bietet Betätigungsfelder für alle: Beete, Pergola, Teich, Bänke unter Bäumen oder eine Obstbaumallee.

© Davids/Darmer

Inmitten eines Marzahner Hochhausviertels speist seit dem Wochenende ein Bach einen künstlichen Teich, toben sich die Jüngsten auf einem Wasserspielplatz aus, sitzen Jugendliche im Schatten, genießen Mieter die Pracht in ihren neuen Parzellen. Im Windschatten elfgeschossiger Hochhäuser gedeihen Tomaten, Zucchini, Erdbeeren und anderes Obst und Gemüse zusammen mit Blumen offensichtlich bestens. „Das ist wirklich eine Pracht hier“, sagt Anneliese Schwandt voller Freude. „Die Lage ist einfach hervorragend.“ Dann widmet sich die Frau wieder ihrem Garten an der Schwarzburger Straße inmitten Marzahns. Doch immer wieder bleiben Spaziergänger stehen, fragen nach Pflanztipps oder äußern einfach nur ihre Anerkennung über das Werk. Hier stört kein Gartenzaun oder Sichtschutz. Der von Anneliese Schwandt und ihrer Tochter bewirtschaftete Garten liegt inmitten eines Wohngebietes, direkt am Weg zum Kiezpark. Der wurde am Sonnabend mit einem großen Fest eröffnet. Die 45 Quadratmeter-Parzelle der beiden gehört – zusammen mit vier weiteren Mietergärten – zu einem einmaligen Konzept der Parkgestaltung im Plattenbau-Karree.

„Vor drei Jahren begann eine breite Diskussion über die Gestaltung der einstigen Brachfläche“, sagt Silke Redmer, bei der im Auftrag des Wohnungsunternehmens Fortuna alle Fäden zusammenlaufen. „Es gab regelmäßige Workshops und einen lebhaften Austausch unter einer eigenen Internetadresse.“ Die angrenzende Kita „Zwergenoase“, der Seniorenklub und die hier wohnenden Jugendlichen hätten sich mit vielen Ideen eingebracht, von denen die meisten verwirklicht wurden.

Nichts erinnert mehr an die Brachlandschaft, die nach dem Abriss der beiden Schulen und eines sogenannten Punkthochhauses vor etwa zehn Jahren entstanden war. Nach der Beseitigung des Betons sollten sich die Menschen in den bis 2008 sanierten 1500 Wohnungen zunächst mit einer einfachen Rasenfläche zufrieden geben, auf der sich höchstens Hunde wohlfühlen konnten. „Das war irgendwann ein richtiger Schandfleck, der die Lebensqualität im Kiez erheblich beeinträchtigte“, erinnert sich Peter Schümann, Vorstand des Wohnungsunternehmens Fortuna. „Wir erwarben schließlich das 11 000 Quadratmeter große Areal vom Liegenschaftsfonds und starteten den Ideenwettbewerb.“

Heraus kam eine bunte Parkmischung. Kinder und Eltern der Kita wünschten sich einen Wasserspielplatz, die Jugendlichen romantische Eckchen zum Quatschen, Lesen oder Musikhören, die Kleinen wollten eine große Quizwand und Malmöglichkeiten. Von Eltern und Großeltern stammen die Ideen für eine Pergola mit Sitzmöglichkeiten, für Bänke unter Bäumen, eine kleine Allee mit Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschbäumen und den Mietergärten. Unangetastet blieben der bestehende Bolzplatz hinter Bäumen und der Spielplatz der Kita.Im Mittelpunkt der Anlage liegt ein großer Teich, der aus Sicherheitsgründen eingezäunt wurde. Frei zugänglich ist der kleine Bach, bei dem das aus der Tiefe angezapfte Grundwasser wie im Gebirge über viele Steine plätschert.

Rund eine Viertelmillion Euro stecken im neuen Kiezpark. Der größte Teil des Geldes stammt aus Förderprogrammen der EU und des Bundes für den Stadtumbau. „Sorgen um Vernachlässigung oder vor Vandalismus machen wir uns nicht“, sagt Peter Schümann. „Wir übergeben den Park ja symbolisch an einen Beirat der Anwohner. Außerdem haben sehr viele Menschen an dem Projekt direkt mitgewirkt. Da achten sie schon auf die Ergebnisse und geben ihre Oase nicht auf.“ Bestes Beispiel seien die Mietergärten, auf die alle gemeinsam achteten. Weitere Interessenten können sich übrigens noch melden, es gibt noch Platz für weitere Anlagen. Kosten wie Pacht und Wassergeld, sagt Schümann, fallen nicht an.

Am 15. September, dem Tagesspiegel-Aktionstag „Saubere Sache“, beteiligen sich die Anrainer des Marzahner Kiezparks an der Schwarzburger Straße mit weiteren Verschönerungsarbeiten in ihrem Garten. Von 11 bis 15 Uhr wollen sie neue Beete anlegen, den Park gründlich aufräumen und pflegen und den Spielgarten der Kita Zwergenoase auf Vordermann bringen. Helfer sind herzlich willkommen. Kontakt können Sie zu den Initiatoren dieser Veranstaltung über einen Klick auf die Karte oben aufnehmen. Sie wollen sich an der Aktion beteiligen, aber an anderer Stelle aktiv werden? Hier können Sie Ihre eigene "Saubere Sache"-Aktion anmelden und mit dem Tagesspiegel in Kontakt treten.

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