Ein Tag für deine Stadt: Saubere Sache in Tempelhof-Schöneberg
Das ehemalige Flughafengelände gehört zu den Vorzeigeobjekten der Hauptstadt, die zeigen, dass Bürger ihre Stadt mitgestalten wollen. Wie der Aktionstag "Saubere Sache" in Tempelhof-Schöneberg abgelaufen ist, sehen Sie hier.
Die Croissants und der Kaffee sind noch nicht angerührt worden. Zu sehr beschäftigt waren gestern die Anwohner im Kärntener Kiez damit die Straßen zu reinigen, als dass sie sich vor der Bäckerei Mayer in der Ebersstraße hätten stärken können. Der Bäcker hatte die Croissants für die Helfer bereitgestellt. Von Senioren bis zu Kinder haben gestern alle im Kärtener Kiez angepackt. Sie haben Unkraut rausgerupft, Müll eingesammelt und Gefecht. „Die Leute werfen wirklich alles weg, von Coffee-To-Go-Becheren bis hin zu benutzten Windeln“, sagt Peter Ruzek. Sogar Kühlschränke und Fernseher hätten sie unter der Bahnunterführung am Sachsendamm gefunden. „Man kann doch nicht einfach zusehen, wie unser Kiez so verdreckt“, fügt Hans-Joachim Stiegel hinzu. „Da müssen wir dann halt auch selbst Hand anlegen, wenn der Bezirk es nicht macht.“
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Der Park am Kynastteich in Neu-Tempelhof
Die Pfadfinder sind kaum noch zu bremsen. In beachtlichem Tempo fegen sie Wege, schneiden sie Hecken und sammeln Müll im Park rund um den Kynastteich in Neu-Tempelhof. Der Verein Parkring e.V. hat zu der Saubermach-Aktion aufgerufen und die Kinder und Jugendliche von den Pfadfinder haben sich angeschlossen. Zusammen bringen sie das ganze Areal auf Vordermann.
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Ein aufwändiges Wasserspiel liegt zum Beispiel seit Jahren trocken, weil die Wasserläufe mit Müll verstopft und von Pflanzen total zugewachsen sind. Der Verein Parkring hat mit dem Bezirk einen Vertrag, dass sie sich um den Park kümmern. „Seit dem Frühjahr erneuern wir sogar die Parkbänke.“ sagt Heiner Stockschlaeder vom Parkring e.V., „Dem Bezirk fehlen dazu einfach die Mittel.“
Der Spielplatz am Floningweg
Der Spielplatz am Floningweg ist kaum noch wieder zu erkennen. Wo vor wenigen Stunden noch das Unkraut wucherte, ist jetzt wieder Sand zu sehen, in dem die Kinder spielen können. Der Zaun und die Abgrenzungen sind auch wieder zu erkennen. Sie sind nicht mehr von den Büschen und überwachsen. Der Spielplatz sieht wieder richtig nach Spielplatz aus. Zu verdanken ist das Michael und Brigitte Nagorny. Sie sind Anwohner und haben zusammen mit ihrem erwachsenen Sohn und einem Jungen aus der Nachbarschaft den Spielplatz wieder auf Vordermann gebracht.
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„Auch wenn wir keine Kinder mehr haben, die auf dem Spielplatz spielen, hat es uns einfach gestört“, sagt Michael Nagorny, „da kam uns die Saubere-Sache-Aktion gelegen und wir haben eingeladen zum Aufräumen.“ Zwar hatte Nagorny seinen Nachbarn einen Brief geschrieben um auch sie für die Aktion zu begeistern, aber leider ist keiner gekommen. Aber auch der kleine Trupp kann beachtliche Ergebnisse vorweisen.
Blumen pflanzen auf dem Nollendorfplatz
Auf dem Schöneberger Nollendorfplatz gibt es nur ein Blumenbeet auf einer Verkehrsinsel, die anderen Grünflächen sind verwildert. Rudolf Hampel (55) hat mit dem schwulen Informationszentrum „Mann-O-Meter“ die Insel vor drei Jahren bepflanzt. Nun haben sie das wiederholt und einen Großteil der anderen Beete bepflanzt. Vom Bezirk erhielten sie für die Pflanzen 700 Euro, von den Wasserbetrieben einen Hydranten zum Wässern.
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U-Bahnhof Rathaus Schöneberg
Damit der U-Bahnhof „Rathaus Schöneberg“ einer der schönsten Berlins bleibt, holten engagierte Bürger Unkraut aus Pflasterfugen und fischten Müll aus dem Ententeich und sammeln Flaschen aus dem Gebüsch. „Wir wollen damit ein Zeichen setzen“, sagt Silke Lehnen. „Es stört einfach, wenn am Morgen die Hinterlassenschaften der nachtaktiven Mitbürger überall hier verteilt liegen.“
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Friedenau räumt auf
Überall auf und um den Friedrich-Wilhelm-Platz laufen an diesem noch etwas grauen Morgen Menschen in orangefarbenen Warnwesten herum. Die rund vierzig Friedenauer sind allesamt mit Greifzange und blauen Säcken ausgestattet, sie haben dem Müll in ihrem Kiez den Kampf angesagt. Der Einsatz ist nicht der erste seiner Art. Die Initiative „Netzwerk Friedenau“ startet zweimal im Jahr zur großen „Friedenau räumt auf“-Aktion. Margit Knapp hat 2005 das „Netzwerk-Friedenau“ gegründet, um das Viertel bekannter und ansehnlicher zu machen. „Es macht ja sonst keiner sauber“, sagt Anwohner Ralf Niedtner (57).„Der Kiez verkommt sonst“.
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Jolina fegt am Bautzener Platz
Jolina trägt viel zu große Arbeitshandschuhe. Die Achtjährige fegt mit ruhigen Bewegungen, mit einem Besen, der eigentlich auch viel zu groß ist. „Fegen mach Spaß“, sagt sie und lacht. Mit ihrer Großmutter macht sie heute bei der Aktion „Putzen rund um den Bautzener Platz“ mit. „Wir sammeln Müll, holen Sperrmüll aus dem Gebüsch und fegen“, sagt Organisatorin Anke Bähr. Sascha Mühlbauer trägt gerade ein dutzend Harken, Besen und Reche ans obere Ende der Bautzener Straße, da will er gleich loslegen. Es ist ganz selbstverständlich, dass man mitmacht, wenn der Kiez aufgeräumt wird. Der angehende student ist gerade aus Bayern nach Schöneberg gezogen. „Zuhause haben wir oft gemeinsam das Dorf aufegräumt. Das nennen wir Rama dama.“ Übersetzt bedeute das „Räumen tun wir“.
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