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"Uffmucken" gegen Nazis in Schöneweide

© Thomas Loy

Ein Tag für deine Stadt: Aktionen in Treptow-Köpenick

Eine Entmüllung der Wuhlheide, Putzaktion am S-Bahnhof Köpenick, ein Sportdenkmalplatz verschönert, Aufräumen in der Waldspielkita Grünau: Diese Aktionen gab es im Bezirk Treptow-Köpenick.

Viele gehen achselzuckend vorbei, weil sie nicht wissen, wer sich hinter Kürzeln wie „NW“ oder „ANB“ verbirgt. Kati Becker weiß es: Die Neonazis aus Schöneweide. Die Sozialwissenschaftlerin von der Initiative „Uffmucken“ hatte zum Aktionstag „Saubere Stadt“ einen Kiezspaziergang gegen Nazi-Schmierereien anberaumt. Nach den Attacken auf Politiker von SPD und Linke im Bezirk ist die politische Atmosphäre rund um den S-Bahnhof Schöneweide aufgeladen.

Eine Übersicht über alle Aktionen in unserer Bildergalerie:

Die Kiezspaziergänge – zwei davon gab es schon im benachbarten Johannisthal – werden von der Polizei begleitet. Am Samstag kümmerten sich rund 20 Spaziergänger um die rechten Graffiti in der Fließstraße. „Zona Nationalista“ und „NS“, verbunden mit dem sogenannten Keltenkreuz, wurden entfernt, so gut es mit Schwamm und Anti-Graffiti-Spray eben ging. Zu ihrer eigenen Sicherheit lassen sich die Teilnehmer nicht offen fotografieren. (loy)

Putzaktion am S-Bahnhof Köpenick

16 Mitglieder der christlichen Gemeinde Vineyard haben sich am Samstag die Gegend rund um den S-Bahnhof Köpenick vorgenommen. Pappbecher, Zigarettenkippen und Hundedreck wurden aufgelesen. Acht Müllsäcke füllten sich innerhalb von drei Stunden. Gegen das achtlose Deponieren von Müll im öffentlichen Raum sollte ein Zeichen gesetzt werden. Die Reaktionen waren überwiegend positiv, sagt Matthias Karcher. Die Kinder bekamen spontan Gratis-Eis von einer Imbissbetreiberin. Einige Passanten wunderten sich aber auch über das freiwillige Engagement, glaubten kaum, dass nur Gutmenschentum dahinter stecken könnte. "Habt ihr etwas ausgefressen? (loy)

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Entmüllung der Wuhlheide

„Das Grünflächenamt hat gute Arbeit geleistet“, sagt Manuel von den Jusos Treptow-Köpenick. Dieses Lob wird die Mitarbeiter im grünsten Bezirk Berlins, normalerweise hoffnungslos überlastet, freuen. Bei der Putzaktion von SPD, Jusos, FEZ, Wagenburg Wuhlheide und dem Verein „Pro Wuhlheide“ füllten sich die Müllsäcke nur langsam.Vielleicht liegt es auch an verantwortungsvolleren Parknutzern.

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Einige Feuermulden wilder Griller wurden eingeebnet, Wildschweinschäden beseitigt und eine neue Hecke gesetzt. Etwa 20 Aktive verteilten sich über das riesige Areal der Wuhlheide, darunter auch drei Freiwillige aus Spanien, Estland und der Türkei, die innerhalb eines EU-Austauschprogramms im FEZ aushelfen. Im Vergleich zu seiner Heimat sei es in Berlin eigentlich relativ sauber, meinte der Este Roman.

(loy)

Sportdenkmalplatz verschönert

Am Samstag trafen sich rund zwölf Aktive, um den Sportdenkmalplatz an der Regattastrecke von überschüssigem Grün und Unrat zu befreien.
Am Samstag trafen sich rund zwölf Aktive, um den Sportdenkmalplatz an der Regattastrecke von überschüssigem Grün und Unrat zu befreien.

© Thomas Loy

Der Verein „Zukunft in Grünau“ ist knapp ein Jahr alt, kann aber schon eine beeindruckende Aktionsbilanz vorweisen. Am Samstag trafen sich rund zwölf Aktive, um den Sportdenkmalplatz an der Regattastrecke von überschüssigem Grün und Unrat zu befreien. Uwe Biebrach, Betreiber des Café Liebig, eine Grünauer Institution, schraubte eine neue Bank fest, die das Bezirksamt geliefert hatte. Die Vorgängerbank war aus unerfindlichen Grünen verschwunden.

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Einige Kinder halfen mit, den Wildwuchs einzudämmen. Der Weg zum Platz soll mit Baumstämmen gesäumt und später noch mit einer Deckschicht versehen werden. Ein Fernziel des Vereins ist, ein neues Sportdenkmal aufzustellen. Das alte stammte aus dem Jahr 1898 und wurde 1973 abgerissen. Die DDR konnte mit dem Denkmal zu Ehren des Sports, Kaiser Wilhelm I gewidmet, nichts anfangen.

(loy)

Waldspielkita Grünau

Christian Osther, Vater von zwei Kindern, entschied sich, den Wildschwein-Schutzwall zu erneuern.
Christian Osther, Vater von zwei Kindern, entschied sich, den Wildschwein-Schutzwall zu erneuern.

© Thomas Loy

Der hölzerne Schutzwall gegen Wildschweine musste mal wieder erneuert werden. Außerdem sollten die Nistkästen gesäubert, der Weg durch den Wald gefegt und neue Stauden gepflanzt werden. Die Eltern der Kita Waldspielplatz in Grünau sind es gewohnt mitanzupacken. Zum Aktionstag des Tagesspiegels hatten sich rund 30 Eltern vorab in Listen eingetragen, je nach Talent für gröbere oder feinere Arbeiten. Christian Osther, Vater von zwei Kindern, entschied sich, den Wildschwein-Schutzwall zu erneuern. Die Holzbarriere dient auch vielen Winterschläfern als Behausung. Rund 80 Kinder werden in der Waldspielkita bereut, die mitten im Wald an der S-Bahn liegt. Das Forstamt hatte auch ein paar Arbeiter zum Helfen vorbeigeschickt.

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