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Saubere Sache in Friedrichshagen: Sag’s mit Blumen

In Friedrichshagen verteilt die ehemalige Bezirksbürgermeisterin Gabi Schöttler am Aktionstag Sträuße an Senioren um ihnen eine Freude zu machen. Sie hofft auf Helfer beim Binden der Blumen und verteilen.

100 alte Menschen schauen in der Evangelischen Kirche vom Altarraum auf die Gläubigen herunter. Sie umrahmen das Kreuz – gemalt auf Blattgold. „100 Alte“ heißt das Projekt, das die Friedrichshagener Künstlerin Barbara Gerasch im Seniorenzentrum nahe dem Müggelsee realisierte. Dass die Porträts schließlich als Installation in der Kirche ihren Platz fanden, fügt sich perfekt in das Motto des Seniorenzentrums. „Wir wollen im Ort präsent sein“, sagt die ehemalige Bezirksbürgermeisterin und frühere Arbeitssenatorin Gabi Schöttler, die sich für die Sozialstiftung Köpenick um Projektentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit kümmert.

Friedrichshagen ist ein Idyll. Der Müggelsee glitzert in der Sonne, am Himmel tanzen weiße Wölkchen, auf dem Marktplatz bummeln die Käufer zwischen den Marktständen. Hier geht es gemütlich zu – und man schaut nacheinander, achtet aufeinander. „Wir kennen viele alte Menschen in Friedrichshagen“, sagt Gabi Schöttler. „Oft erzählen uns Helfer, wenn jemand schon lange keinen Besuch mehr bekommen hat.“ Das merken sie sich im Seniorenzentrum. Und wenn sich am Freiwilligentag im September wieder Mitarbeiter und Helfer auf dem Marktplatz treffen, um zusammen Dutzende Blumensträuße zu binden, bekommen anschließend einsame oder bettlägerige Senioren einen Blumengruß nach Hause gebracht – unter anderem mit der Rikscha des Seniorenzentrums.

„Wer sich selbst keine Blumen kaufen kann, bekommt welche von uns“, sagt Gabi Schöttler. Seit zwei Jahren organisiert die Sozialstiftung die Blumenaktion, „und den Freiwilligen macht das genauso viel Freude wie den Beschenkten“. Jeden Mittwoch fährt der Transporter vom Seniorenzentrum zum Marktplatz, damit die Bewohner unter die Leute kommen und auf dem Wochenmarkt bummeln gehen können. Zu Veranstaltungen im Altenheim ist immer wieder auch die Öffentlichkeit eingeladen. Und etwa 70 Ehrenamtliche kommen regelmäßig ins Seniorenzentrum, um den Bewohnern Zeit zu schenken. „Die Ehrenamtlichen sind unglaublich wichtig für uns“, sagt Gabi Schöttler. Sie tragen unter anderem den Besuchs- und den ambulanten Hospizdienst.

Die Geschichte des Seniorenzentrums Köpenick reicht bis in DDR-Zeiten zurück. 1997 übernahm die neugegründete Sozialstiftung Köpenick die Einrichtung. Im neuen Jahrtausend wurden die drei Plattenbauten nacheinander saniert. Heute hat das Seniorenzentrum 390 Betten in 366 Einzel- und 24 Doppelzimmern. Jedes Zimmer hat ein eigenes Badezimmer, die Bewohner können ihre eigenen Möbel mitbringen. Auf jeder Etage gibt es einen Aufenthaltsraum, in dem die Bewohner gemeinsam essen, im Erdgeschoss jedes Hauses eine Cafeteria. Das Schmuckstück der Einrichtung aber ist der riesige Garten, der so gesichert ist, dass sich auch demenzkranke und weglaufgefährdete Bewohner darin frei bewegen können. Auf 15000 Quadratmetern gibt es Bäume, Hochbeete und Sitzgruppen, einen Pavillon, einen Sinnesgarten und Blumen. Da ist es wieder – das Friedrichshagener Idyll. Das Seniorenzentrum Köpenick sucht 30 Freiwillige, die am 13. September von 12 bis 16 Uhr auf dem Marktplatz in Friedrichshagen gemeinsam Blumensträuße binden. Die Sträuße werden anschließend an alte Menschen verschenkt. Vorkenntnisse sind nicht nötig; wenn möglich Gartenschere mitbringen. Anmeldung bei Gabi Schöttler, Tel. 6442-259 oder: G.Schoettler@sozialstiftung-koepenick.de

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