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Wiederverwertung. Der Nachbau von Shakespeares Theater für Emmerichs Film „Anonymous“ soll auf dem Schlossplatz aufgestellt werden – wenn es nach Berliner Künstlern ginge.

© picture-alliance / Eventpress He

Schauspielerei: Globe Theatre für den Schlossplatz - vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren wollte eine Berliner Theatergruppe ein Globe Theatre auf der Freifläche des Stadtschlosses aufbauen. Bis zu 750 Zuschauer sollten darin Platz finden. Das Geld für das "Globe" sollte über Sponsoren eingeworben werden. Was Sabine Schicketanz darüber schrieb.

Shakespeare statt Humboldt auf dem Schlossplatz: Eine Berliner Theatergruppe will ein historisches Globe Theatre auf der Freifläche des Berliner Stadtschlosses aufbauen. Bereits ab April 2011 und dann drei Jahre lang wolle die Shakespeare Company das „Globe“ mit bis zu 750 Zuschauerplätzen betreiben, sagte der künstlerische Leiter Christian Leonard. Das Globe Theatre steht schon für den Umzug auf den Schlossplatz bereit: Die Kulissenbauer von Studio Babelsberg hatten es für den vor wenigen Wochen abgedrehten neuen Film von Hollywood-Regisseur Roland Emmerich („Independence Day“) originalgetreu umgebaut. Emmerich hatte darin zahlreiche Theaterszenen für den Shakespeare-Film „Anonymous“ mit Vanessa Redgrave und Rhys Ifans gedreht.

Die Anregung, den Schlossplatz bis zum auf 2014 verschobenen Baustart des Humboldt-Forums kulturell zu nutzen, hatte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gegeben. Dieser hatte gesagt, damit könnten die Berliner und ihre Gäste „auf den Geist der späteren Nutzung“ eingestimmt werden. Er könne sich zum Beispiel ein Shakespeare-Theater ähnlich dem „Globe“ in London vorstellen. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hatte darauf verärgert reagiert. „Wenn der Bundesbauminister solche Vorschläge macht, dann soll er sie auch finanzieren“, forderte sie.

Der Shakespeare Company e. V. will das „Globe“ allerdings ohne öffentliche Gelder auf den Schlossplatz holen. Die Kosten für Ab-, Auf- und Umbau lägen unter einer Million Euro, sagt Leonhard. Das Geld soll über Sponsoren eingeworben werden. Dazu werde die Shakespeare Company im September bereits einmal in dem Kulissenbau in Babelsberg spielen. Für das „Globe Berlin“, wie es dann heißen solle, habe die Shakespeare Company bereits ein Konzept erarbeitet, das Berliner und Touristen überzeugen soll, sagt Leonhard. Den Theaterbetrieb wolle die Company „unbedingt selbst finanzieren“. Klar sei, dass es nur drei Spielzeiten für das Freilufttheater mit dem offenen Dach geben könne, ab 2011 bis 2013. „Wir würden keine Ansprüche auf eine weitere Nutzung erheben“, versprach Leonhard weiter. Er warb um die Zustimmung der Stadtentwicklungssenatorin: „Es gibt das Theater, das Team, das Konzept und die Fläche – man muss es nur zulassen.“

Der Beitrag erscheint in unserer Rubrik "Vor fünf Jahren".

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