zum Hauptinhalt

Berlin: Schimpansen dürfen vorerst in Hönow bleiben

Im langen Streit um die Haltung von 13 Schimpansen auf einem Privatgrundstück in Hönow am nordöstlichen Berliner Stadtrand hat die ehemalige DDR-Starartistin Christiane Samel einen wichtigen Etappensieg errungen. Sie darf nach einem Urteil des Landgerichts Frankfurt (Oder) die Tiere vorerst behalten.

Im langen Streit um die Haltung von 13 Schimpansen auf einem Privatgrundstück in Hönow am nordöstlichen Berliner Stadtrand hat die ehemalige DDR-Starartistin Christiane Samel einen wichtigen Etappensieg errungen. Sie darf nach einem Urteil des Landgerichts Frankfurt (Oder) die Tiere vorerst behalten. Der Landkreis Märkisch-Oderland hatte jegliche Affenhaltung auf dem Gelände in einer Einfamilienhaussiedlung aus Tierschutzgründen untersagt. Bis zu einer endgültigen Entscheidung können die 13 Schimpansen bleiben. Gleichzeitig untersagte das Gericht aber die Aufnahme weiterer Affen. Dafür sei das Grundstück zu klein. Aus demselben Grund befürwortet es die Beibehaltung der Empfängnisverhütung. Zwischen 1999 bis 2004 wurden auf dem Grundstück vier Affen geboren.

Vor allem der Berliner Tierschutzverein hatte wiederholt gefordert, Christiane Samel die Schimpansen wegzunehmen. Sie würde trotz Verbots immer neue Affenbabys züchten und diese dressieren. Die ehemalige Artistin sträubt sich nach eigenen Angaben nicht gegen eine Abgabe von Schimpansen in andere Hände, beispielsweise an Zoos – nur: „Sie sollen dahin, wo es ihnen mindestens so gut geht wie bei mir.“ Die Geschichte der Hönower Schimpansen begann bereits 1975. Samel brachte damals drei Affen von einer Tournee aus den USA mit in die DDR. Daraus entwickelte sie mehrere Dressuren. Nach der Auflösung des DDR-Staatszirkus hatte sie versucht, mit einem eigenen Zirkus einen Neubeginn zu starten. Doch die Einnahmen deckten nicht die Ausgaben, so dass sie sich nach Hönow zurückzog. Claus-Dieter Steyer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false