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Berlin: Schinkel kriegt Nachbarn: DIN-Erfinder Beuth und Agrarwissenschaftler Thaer leisten ihm Gesellschaft

Zwei bronzene Augenpaare blicken jetzt vom Schinkelplatz in Richtung Schlossbrücke: Die Statue des Vaters der Deutschen Industrie-Norm (DIN), Christian Peter Wilhelm Beuth - seit kurzem neben der Schinkel-Statue aufgestellt -, wurde gestern feierlich enthüllt. Bausenator Jürgen Klemann betonte, es gehe "neben der Würdigung Beuths vor allem darum, die historische Situation im Herzen der Stadt wiederherzustellen".

Zwei bronzene Augenpaare blicken jetzt vom Schinkelplatz in Richtung Schlossbrücke: Die Statue des Vaters der Deutschen Industrie-Norm (DIN), Christian Peter Wilhelm Beuth - seit kurzem neben der Schinkel-Statue aufgestellt -, wurde gestern feierlich enthüllt. Bausenator Jürgen Klemann betonte, es gehe "neben der Würdigung Beuths vor allem darum, die historische Situation im Herzen der Stadt wiederherzustellen". Die Rückkehr der Beuth-Statue an ihren historischen Ort sei ein weiterer Schritt in diese Richtung.

1861 hatte man das Denkmal errichtet, um den acht Jahre zuvor verstorbenen Wegbereiter der Technischen Universität und der DIN für seine Verdienste als Reformer der gewerblichen Entwicklung Preußens zu ehren. Jahrzehntelang lagerte das Standbild in Spandau . Auf Betreiben des DIN-Direktors und Beuth-Spezialisten Helmut Reihlen hat es der Beuth-Verlag, heute Vertreiber der DIN, für 80 000 Mark restauriert und drei Jahre lang in der Berliner Firmenzentrale präsentiert, bevor es nun im Rahmen der Rekonstruktion des Schinkelplatzes und Errichtung der Musterfassade für die Bauakademie an seinen Ursprungsort zurückgeführt wurde.

Beuth wird mit der Statue des Stadtbaumeisters Schinkel nicht alleine bleiben. Wie Senator Klemann ankündigte, soll in Kürze auch die Statue des Landwirtschaftsreformers Albrecht Thaer wieder mit im Dreier-Bunde sein - allerdings nur als Kopie, voraussichtlich teilfinanziert von der Freiburger Stiftung. "Das Original will die landwirtschaftliche Fakultät der Humboldt-Universität unbedingt behalten", sagte Klemann. Am heutigen Freitag verhandle er außerdem mit den möglichen Sponsoren für den Wiederaufbau des Kommandantenhauses im Stil von 1873. Bund und Berlin hatten dafür das Grundstück zur Verfügung gestellt. Klemanns Reden zur originalgetreuen Rekonstruktion des Schinkelplatzes riefen auch die stellvertretende Vorsitzende des Landesdenkmalrates, Simone Hain, auf den Plan. Sie kritisierte, dass die Senatsverwaltung Sponsorenmittel in die aufwendige Rekonstruktion "verlorener und betrauernswerter Gebäude" investiert, statt sie für die Sanierung der noch erhaltenen Schinkel-Originale, "Kriegsruinen wie die Elisabethen-Kirche an der Invalidenstraße" einzusetzen.

Amelie Kutter

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