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Berlin: Schläger aus der U-Bahn vor Gericht Sie verletzten 52-Jährigen mit einer Flasche am Auge

Der Fahrgast zeigte Courage und wollte in der U-Bahn eine Sachbeschädigung verhindern. Doch der junge Mann und sein Begleiter rasteten laut Anklage sofort aus.

Der Fahrgast zeigte Courage und wollte in der U-Bahn eine Sachbeschädigung verhindern. Doch der junge Mann und sein Begleiter rasteten laut Anklage sofort aus. „Beide gingen auf mich los“, sagte der 52-Jährige gestern im Prozess gegen Ugur T. und Ferhat G., 22 und 17 Jahre alt. Als er die Polizei rufen wollte, habe der Jüngere eine Bierflasche gegriffen, die der Ältere geworfen und ihn dadurch am Auge schwer verletzt habe.

Nach Schilderung des Opfers begann die Auseinandersetzung auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz in der Nacht zum 25. Mai mit einer Bemerkung und einem Griff an die Schulter des älteren Angeklagten. Dieser habe mit einem Gegenstand an der gerade eingefahrenen Bahn gekratzt. „Lass das“, habe der 52-Jährige verlangt. „Da sind beide sofort auf mich losgegangen.“ Als er die Polizei rufen wollte, habe er sich eine Brille aufgesetzt. Dann sah er die Flasche. Sie zerstörte die Brille. Bruchstücke des Glases drangen ihm ins Auge.

Die beiden Angeklagten hatten zuvor eine andere Version geschildert. „Notwehr“, schimpfte der Jüngere. „Er kam auf mich zu und wollte mit mir kämpfen.“ Angefangen habe alles mit einem Schlag. „Seine Faust traf mich, als ich gerade in die U-Bahn steigen wollte“, meinte der Ältere. Der Mann sei ein „Brocken“ und ihnen körperlich weit überlegen gewesen. „Ich wollte ihm mit der Flasche nur Angst machen“, beteuerte der Jüngere. Bei der Polizei soll er sich dagegen brutal und abfällig über das Opfer geäußert haben – mit Sätzen wie „Was legt er sich mit uns an“. Der Prozess wird am 20. Oktober fortgesetzt. K.G.

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