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Aussicht aus der Abteilung 5 der JVA Tegel.

© dpa

Schlägereien in der JVA Berlin-Tegel: Dealer attackierte Justizpersonal

Der 44-jährige Dieter B. sitzt seit mehr als 15 Jahren in Haft, gehört zum harten Kern der Insassen in der JVA Tegel. Weil er hinter Gittern Drogen besitzt und damit handelt, hat sich seine Haftstrafe bereits verlängert. Nun eskalierte die Situation.

Der Versuch, den lukrativen knastinternen Drogenhandel zu bekämpfen, ist jetzt in einer heftigen Auseinandersetzung in der JVA Tegel eskaliert. Mit heftiger Gegenwehr hat ein Strafgefangener am Dienstag versucht, sich einer Kontrolle durch Justizbedienstete zu entziehen. Weil ein weiterer Gewalttäter Dieter B. zu Hilfe kam, wurde mehrstündiger Anstaltsalarm ausgelöst. Eine Justizsprecherin bestätigte Informationen von Mitgefangenen.

Beide Männer konnten erst nach heftigem Gerangel zu Boden gebracht und „fixiert“ werden, wie es bei der Justiz hieß. Bei Dieter B. wurden letztlich acht Gramm Haschisch und Tabletten gefunden. Beide beteiligten Gefangenen gehören nach gleichlautender Einschätzung der Anstalt wie von Mitgefangenen zum harten Kern der Insassen. Der heute 44-jährige Dieter B. sitzt seit mehr als 15 Jahren in Haft. Verurteilt war er zu 13 Jahren, weil er eine Kneipenwirtin extrem schwer misshandelt hatte. Den „Nachschlag“ erhielt B. danach durch zahlreiche Verurteilungen wegen Drogenbesitzes und -handels hinter Gittern. Seine Tat hatte vor allem deswegen Schlagzeilen gemacht, weil sich mehrere Polizisten nicht trauten einzuschreiten. Im Prozess gegen B. hatte der Richter die „feigen Polizisten“ als „Chaotenhaufen“ kritisiert. Zwei Beamte waren Jahre später deswegen verurteilt worden.

Der Mann, der dem Dealer zu Hilfe kam, ist einer der schwierigsten Insassen von Tegel. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Mörder Torsten P. galt bereits 2005 bei der geplanten Gefängnisrevolte als Rädelsführer. 2008 hatten sich zahlreiche Gefangene in einer Petition an das Abgeordnetenhaus über den als äußerst gewalttätig beschriebenen P. beschwert.

2012 gab es in Berliner Gefängnissen 226 Tätlichkeiten unter Gefangenen und 17 gegen Bedienstete. Am Dienstag hatte es auch im neuen Gefängnis Heidering eine Schlägerei gegeben. Auch hier hatte die Anstalt Alarm ausgelöst, weil angeblich ein Messer verwendet worden war. Eine Waffe wurde jedoch nicht gefunden.

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