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Berlin: Schmuggel von Zigaretten nimmt zu

Zoll verstärkt Kontrollen Umsatztief in Tabakläden

Etwa jede fünfte in Berlin gerauchte Zigarette ist nach Ansicht von Experten Schmuggelware. Entsprechend klagen Berliner Zigarettenhändler: Sie hatten 2004 rund 20 Prozent weniger Umsatz. Nach dem Beitritt Polens und Tschechiens zur EU im vergangenen Jahr hat der Schmuggel zugenommen, bestätigt Thomas Schmidt, der Leiter des Zollfahndungsamts von Berlin und Brandenburg. Nach Angaben der Zollgewerkschaft und des Verbands der Zigarettenindustrie soll der Anteil der Schmuggelzigaretten in Frankfurt (Oder) 75 Prozent betragen, in Berlin 22 Prozent.

Mit dem EUBeitritt Polens zog der Zoll Beamte von den Grenzübergängen ab, Kontrollen gab es seitdem vor allem auf den Autobahnen zwischen Polen und Berlin. Nun denkt der Zoll um. Gestern sagte Schmidt: „Wir müssen wieder näher an die Grenzen heran.“ Ab sofort müssen Schmuggler wieder damit rechnen, direkt hinter den Grenzübergängen gestoppt zu werden – auch von Fahndern in Zivil. In Berlin und Brandenburg sind sieben mobile Kontrollteams unterwegs, fünf davon an der Grenze, zwei in Berlin und Potsdam. Diese Teams haben bei ihren Stichprobenkontrollen 2004 so viele Schmuggel-Zigaretten beschlagnahmt wie im Jahr zuvor, als die Zöllner noch direkt an der Grenze standen. Insgesamt wurden in Berlin und Brandenburg im vergangenen Jahr 45 Millionen Zigaretten beschlagnahmt. Auch dies ist, sagen Experten, ein Indiz für eine massive Zunahme. Wie lukrativ der Schmuggel ist, belegen die Zahlen: Derzeit kostet eine Packung Marlboro hier vier Euro, in Russland 72 Cent. Ha

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