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Stadt im Schnee: Der Niederschlag sorgt für Probleme.

© dpa

Schnee und Kälte: Wieder mal Winterchaos

Schneefall und Minusgrade sorgen in der Hauptstadt fast traditionell für Überforderung, so auch diesmal: Die Autobahn war zehn Stunden gesperrt, weil in Tegel das Wasser gefror. Die BSR rückte gegen den Winter aus. Und der Flughafen war überlastet.

Den größten Stau hat am Montagmorgen nicht der Schnee verursacht. Da zehn Stunden lang der  Autobahntunnel in Tegel Richtung Norden gesperrt war, staute es sich auf der Stadtautobahn über viele Kilometer bis nach Neukölln. Dort, an der Buschkrugallee und am Britzer Damm, blockierten die automatischen Schranken gar die Zufahrt zur A 100, weil der Verkehr so dicht war. An anderen Auffahrten der Stadt gibt es diese Sperren nicht. Viele Autofahrer wichen im Berufsverkehr auf Nebenstraßen aus und blieben dort ebenfalls stecken.

Nach Angaben des Verkehrswarndienstes wurde der Tunnel in Tegel in der Nacht kurz nach 2 Uhr gesperrt, da Wasser hineingelaufen war – ein bekanntes Problem, das offensichtlich auch nicht durch die Sanierung des Tunnels beseitigt worden ist. Als Wasser und Glätte gegen 11 Uhr beseitigt waren und der Tunnel wieder geöffnet werden sollte, stießen an der Absperrschranke ein Lastwagen und zwei Autos zusammen. Deshalb war der Tunnel erst ab 12.24 Uhr wieder passierbar – danach normalisierte sich der Verkehr. Die Zahl der Unfälle war laut Polizeipräsidium nur „leicht erhöht“. Spitzenreiter waren die Stunden zwischen 8 und 9 Uhr sowie zwischen 12 und 13 Uhr mit jeweils 43 Unfällen. Üblich bei normalem Wetter sind etwa 20 Unfälle pro Stunde.

Einen schlimmen Unfall gab es im Umland, und das ausgerechnet mit einem Räumfahrzeug. Nach Angaben der Brandenburger Polizei erfasste das Fahrzeug eines privaten Räumdienstes in Basdorf (Barnim) eine 15-Jährige, die auf dem Weg zur Schule war. Das Mädchen erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Die BSR war ab 5 Uhr im Einsatz. Wie Sprecher Bernd Müller sagte, seien 2100 Mitarbeiter im Einsatz gewesen. Als erstes wurden die Autobahnen und Bundesfernstraßen mit Salz gestreut, anschließend waren jene Straßen dran, auf denen BVG-Busse verkehren. Nebenstraßen werden gar nicht gesalzt.

Stark beeinträchtigt war auch der Flugverkehr. Bis zum Mittag fielen nach Angaben von Flughafensprecher Lars Wagner rund 40 Flüge aus; vorwiegend von und nach Frankfurt (Main) sowie München. Gestrichen werden mussten unter anderem aber auch Flüge nach Barcelona, Paris, London oder Helsinki.

Um den Flughafen zu entlasten, reduzierte man in Tegel vorübergehend die Zahl der Landungen auf zwölf pro Stunde. Gegen 13 Uhr waren dann 18 Landungen in der Stunde möglich, was immer noch unter der Kapazitätsgrenze von 32 liegt. Das Enteisen der Maschinen habe nur zu geringen Verspätungen geführt, sagte Wagner weiter. Das Enteisen gilt als besonderer Schwachpunkt beim derzeitigen Betrieb in Tegel. In Schönefeld gab es kaum Beeinträchtigungen.

Der Nahverkehr ließ sich vom Schnee nicht aufhalten. Dafür behinderte eine Signalstörung zwischen Nordbahnhof und Gesundbrunnen am Vormittag den Verkehr auf der S 1, S 2 und S 25. Zeitweise fuhren die Züge nur alle 20 Minuten mit zum Teil erheblichen Verspätungen. Am Nachmittag folgte eine Stellwerksstörung in Grunewald. Statt alle 10 fuhren die S-Bahnen nur alle 20 Minuten nach Potsdam. Die BVG meldete nur leichte Verspätungen beim Bus. Im Fernverkehr der Bahn gab es vor allem bei ankommenden Zügen Verspätungen.

Auch am heutigen Dienstag dürfte es Staus geben, ob mit oder ohne Schnee, Die Polizei warnt, dass es wegen des Besuches der französischen Regierung ganztägig „zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen im gesamten Innenstadtbereich“ kommen werde.

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