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Schneeblind: Die Brille ist das Problem

Brillenträger sind im Schneegestöber besonders arm dran. Auch unserem Autor fehlte am Sonntag der Durchblick.

Erste Sehhilfen soll es bereits im alten Ägypten gegeben haben, mit modernen Brillen dürften sie nicht allzu viel gemeinsam gehabt haben. Diverse technische Revolutionen hat es seither auf diesem Gebiet gegeben, fundamentale Probleme aber blieben ungelöst, wie sich gerade an Tagen wie gestern zeigt. Schneegestöber, wohin man auch blickt, eine optische Herausforderung, sodass man sich wie Amundsen und Scott zugleich fühlt, vielleicht sogar ein wenig wie ein Eskimo auf Robbenjagd. Schon ohne Brille ist man mit Blindheit geschlagen, aber wie ist es erst mit! Im Handumdrehen ist sie zugeschneit, und wenn das weiße Geflocke taut, wird es auch nicht besser, rinnt nur in dicken Tropfen zum Brillenrand, hängt dort sekundenlang, dass alle Umstehenden dem vermeintlich wie ein Schlosshund heulenden Brillenträger schon mitleidsvoll auf die Schulter klopfen wollen angesichts so grenzenlosen Kummers. Rettet er sich ins Trockene, womöglich ins Kino, ist es garantiert ein 3-D-Film. Und versuchen Sie den mal mit zwei Brillen zugleich zu sehen.

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