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Schneevergnügen: Berlin, die neue Hauptstadt des Wintersports

Der Winter liegt in Berlin im Trend – mit Skikursen, Schneeballschlachten und Biathlon. In den nächsten Tagen rechnen Meteorologen mit drei Zentimetern Neuschnee.

Die Zeichen stehen auf Schnee: Zwar sollen die Temperaturen in den kommenden Tagen nur noch um den Gefrierpunkt pendeln, dennoch ist nach Auskunft des Instituts für Meteorologie der Freien Universität (FU) mit ungefähr drei Zentimetern Neuschnee zu rechnen. Die dürften reichen, um Berlins Status als neue Hauptstadt des Wintersports zu festigen.

Wer diese Tage durch den Grunewald spaziert, trifft alle paar Minuten emsige Langläufer, im Mauerpark verabredeten sich kürzlich Mitglieder des sozialen Netzwerkes „Facebook“ zum zweiten Homo-Rodeln mit anschließendem Après-Ski und Gratis-Jägertee und jetzt ist das Wochenende der großen Bezirksschneeballschlachten gekommen. Nach dem erfolgreichen Auftakt am vergangenen Sonntag im Görlitzer Park mit rund 300 sich bekriegenden Kreuzbergern und Neuköllnern, Glühwein und DJ-Musik, trafen gestern am späten Nachmittag im Weinbergspark die Bezirke Mitte und Pankow aufeinander. Auch Berliner aus Wedding und Tiergarten waren eingeladen. Bei Redaktionsschluss standen sich allerdings erst knapp 40 Kombattanten gegenüber, teils ausgerüstet mit Skibrillen und Schilden. „Die Pankower kommen immer zu spät“, ruft ein vermummter Jugendlicher und setzt zum Wurf an.

Für Sonntag wird auf „Facebook“ zur „Schneeballschlacht reloaded“ aufgerufen. Neukölln, der Verlierer der letzten Woche, wagt sich um 14 Uhr ein zweites Mal in feindliches Territorium, den Görlitzer Park, vor. Wenn alle der auf der Webseite angekündigten 1850 Mitglieder erscheinen, dürfte Berlin diesen Januar einen weiteren Rekord erleben.

Rekorde sind in diesem Monat das Stichwort. Nach Auskunft des FU-Meteorologen Friedemann Schenk ist dieser Januar der schneereichste Monat seit März 1979. Auch sei davon auszugehen, dass der Januar die meisten sonnenlosen Tage in Folge seit Messbeginn im Jahre 1951 zählen wird. Einschließlich Samstag schien elf Tage keine Sonne. Das gab es zuletzt Ende März 1964. „Da die Sonne wohl auch in den nächsten Tagen nicht scheinen wird, ist mit einem neuen Rekord zu rechnen“, sagt Schenk.

Wem Langlauf zu langweilig und Schneebälle zu gefährlich sind, der kann am ersten Berliner Skijöring-Wettbewerb auf dem Poloplatz des Schlossguts Schönwalde teilnehmen. Ab 12 Uhr ist dort jeder Neugierige eingeladen, sich von Pferden durch den Schnee ziehen zu lassen. Einfach Skier und Schlitten einpacken, es gibt Glühwein und wärmendes Feuer. Auch Allgäuer Schneesportprofis sind sich Berlins neuer Qualitäten bewusst und bieten am westlichen Stadtrand im Café Montalis in Gatow Schnupperkurse in Biathlonschießen und Skilanglauf an. 15 Euro kostet ein 90-Minuten-Kurs. (Weitere Infos unter www.nordicpower.de). Franziska Klün

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