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Berlin: Schneller studieren

Bei Pixelapostel wird mit dem Bachelor ein international anerkannter Abschluss erworben

Studierst du noch, oder arbeitest du schon?, könnte man in Abwandlung eines Werbeslogans viele Berliner Hochschüler fragen. „Die Universitätsabsolventen werden häufig erst sehr spät fertig“, bedauert Thorsten Elsholtz von der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg. Ein ausführliches Studium mit Diplom, Magister oder Staatsexamen sei „gut für wissenschaftliche Karrieren, wird in der Industrie aber nicht gebraucht“. Deshalb liegen nun Abschlüsse der angloamerikanischen Art im Trend: der Bachelor (Bakkalaureus) und Master. Diese kann man schon nach sechs beziehungsweise zehn Semestern in den Händen halten.

Anders als ein Vordiplom oder eine Zwischenprüfung gilt der Bachelor als berufsqualifizierend. „Viele Studenten brechen ja nach der Zwischenprüfung ab“, sagt Brigitte Reich von der Senatsverwaltung für Kultur, Wissenschaft und Forschung. „Mit dem Bachelor haben sie zur selben Zeit schon einen Abschluss in der Tasche.“ Außerdem sind Bachelor und Master international anerkannt. Als weiterer Vorteil für Karrieren in der privaten Wirtschaft gilt der stärkere Praxisbezug.

An den Berliner Unis gibt es neuerdings entsprechende Angebote, vorerst aber nur in wenigen Fächern wie Chemie, Statistik und Europawissenschaften. Wer dagegen an eine Karriere im Medien und Marketingbereich denkt, muss sich bei den öffentlichen Lehrstätten noch viel Zeit nehmen. Laut einer Studie sind zum Beispiel bei der Kommunikations- und Informationswissenschaft durchschnittlich 11,9 Semester nötig.

Bis 2005 sollen Berlins Hochschulen die Hälfte ihrer Studiengänge auf Bachelor und Master umstellen. „Das Ziel ist die Angleichung der Systeme in Europa“, sagt Verwaltungssprecherin Reich. Bis 2010 sei ein „gemeinsamer europäischer Hochschulraum“ geplant. Dieser so genannte Bologna-Prozess wurde vor vier Jahren bei einer Konferenz in der italienischen Stadt vereinbart, an der 29 europäische Bildungs- und Wissenschaftsminister teilgenommen hatten. In Berlin gibt es Mitte September eine Nachfolgekonferenz unter Federführung der deutschen Bildungs- und Forschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD).

Große Berliner Firmen wissen schon über die beiden Abschlüsse Bescheid, während viele kleinere Betriebe damit noch nicht in Berührung gekommen sind. „Natürlich ist eine Gewöhnungsphase nötig“, heißt es von der Vereinigung der Unternehmensverbände. Jeder Arbeitgeber freue sich aber über jüngere Hochschulabsolventen. CD

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