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Die Publishers' Night ist Teil des Zeitschriftenkongresses "Publishers' Summit 2014" und beinhaltet unter anderem die Ehrung besonderer Persönlichkeiten mit der goldenen Victoria. Aber am Donnerstagabend gab es noch mehr zu feiern.

© dpa

Schöne Männer und eine mächtige Frau: Die lange Nacht der Events

In der Nacht zu Freitag feierte die Berliner Gesellschaft schon mal ins Mauerfalljubiläum hinein - auf gleich mehreren wichtigen Events.

Zigarettenmädchen! Manchmal bringt ein überraschender Anblick eine ganze Zeit zurück. Die Zeitschriftenverleger bauten in der Publishers’ Night einen Zeittunnel zurück in jene Jahre, in denen es noch ganz selbstverständlich war, in der Öffentlichkeit in geschlossenen Räumen zu rauchen. Das war beim Mauerfall so, das war auch noch so, als der mit einer Goldenen Victoria ausgezeichnete frühere Bundespräsident Roman Herzog seine Ruck-Rede hielt. Und bei den Partys unmittelbar nach dem Regierungsumzug war es auch oft so, wie in der Nacht zum Freitag in der Telekom-Repräsentanz: Zum Rotkäppchensekt gab es was zu qualmen. Eins hat sich nicht geändert, die Männerquote dieser Nacht liegt ungefähr bei „20 Boys for Every Girl“. Wer zu spät kam, hatte das Beste verpasst, die vielgelobte Rede von Helmut Markwort ebenso wie den Auftritt der litauischen Präsidentin Dalia Grybauskaite und der Präsidenten Estlands und Lettlands, Toomas Hendrik Ilves und Andris Berzins, die ebenfalls mit je einer Goldenen Victoria für ihr herausragendes Engagement für die europäische Idee geehrt wurden. Ein starkes Zeichen für die Pressefreiheit wollten die Verleger setzen und gaben sich dabei optimistisch. An diesem Abend gab es viele Pendler wie Medium-Magazin-Chefredakteurin Annette Milz, die zuvor noch beim ARD-Hauptstadttreff war. Dort hatte RBB-Intendantin Dagmar Reim Bundeskanzlerin Angela Merkel zum zehnten Mal in Folge begrüßt und damit einen eigenen Akzent zum Mauerfalljubiläum gesetzt. Mit den Ministern Frank-Walter Steinmeier, Ursula von der Leyen, Monika Grütters und Johanna Wanka, Moderatorin Anne Will und vielen anderen funktionierte der Hauptstadttalk trotz der großen Eventdichte perfekt und hielt viele Gäste länger im Hauptstadtstudio als geplant. Derweil füllte das Männermagazin GQ die Komische Oper mit testosteronhaltigem Glamour, brachte Miroslav Klose, Elyas M’Barek, Adrien Brody, Lenny Kravitz mit James Blunt und Donald Sutherland zusammen. Hier waren auch die Frauen mit aufregenden Roben am aufwändigsten angezogen.

„Des Kaisers neue Kleider“, ist das Lieblingsmärchen des britischen Botschafters Simon McDonald. Die Botschaft sei im diplomatischen Dienst äußerst nützlich, sagte er augenzwinkernd. Sir David Chipperfield, der zu den Gewinnern der „Goldenen Erbse“ des Deutschen Zentrums für Märchenkultur zählt, schwärmte passend zum Jubiläum ein bisschen von der Stadt, in der er längst ein Haus besitzt. Die Kinder kommen so gern zu Besuch, am Freitag zum Beispiel der Sohn, um Geburtstag zu feiern. Berlin gebe Raum für Phantasie. „Die Stadt ist ein Märchen, das noch nicht zu Ende geschrieben ist." Glücklicherweise lagen in dieser milden Vollmondnacht die Spielstätten des hauptstädtischen Gesellschafslebens alle relativ nah beieinander, da musste also niemand vergeblich auf die S-Bahn warten oder mit der Limousine im Stau stecken bleiben. Mit halbwegs soliden Schuhen war man auch zu Fuß gut unterwegs.

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