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Schöneberg: Angriff auf Homosexuelle in BVG-Bus

Zwei homosexuelle Männer sind in einem Berliner Linienbus schwer misshandelt worden. Einer der Überfallenen, ein 51-Jähriger, erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Die Täter flüchteten unerkannt.

Berlin (16.09.2005, 14:19 Uhr) - Dies teilte die Initiative Maneo-Schwules Opfertelefon am Freitag mit. Ihm seien drei Rippen gebrochen und die Lunge verletzt worden. Die Täter hätten beiden Opfern vor den Augen zahlreicher Fahrgäste mit voller Wucht gegen Kopf und Brustkorb getreten. Die Polizei bestätigte den Vorfall. Es sei Anzeige wegen Körperverletzung erstattet worden.

Der Überfall ereignete sich bereits am 9. September in einem BVG- Bus der Linie M46 in Schöneberg. Anlass war offenbar, dass der 51- Jährige seinen Arm um seinen 34 Jahre alten Lebenspartner legte. Die Schläger entkamen unerkannt. Beide Opfer wurden im Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Maneo appellierte an die BVG, ihre Busfahrer auf derartige Fälle besser vorzubereiten. So sollten die Fahrer die Fahrgäste aufrufen, sich als Zeugen bei der Polizei zu melden.

Nach Angaben von Maneo gab es im Jahr 2004 in Berlin 183 schwulenfeindliche Gewalttaten, nur 6 davon in öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese Zahl ist über die Jahre etwa gleich geblieben, sagte ein Sprecher. Allerdings sei die Dunkelziffer relativ hoch, weil viele Homosexuelle von einer Anzeige Nachteile befürchteten. (tso/dpa)

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