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Senat sucht Bodenkontrolle. Die Ila soll dauerhaft in Schönefeld bleiben.

© dpa

Schönefeld: Neues Konzept soll Luftschau retten

Die Chancen, die Internationale Luft- und Raumfahrt-Ausstellung (Ila) in Schönefeld zu halten, steigen wieder. Der Ausbau eines neuen Geländes für die Ila soll jetzt 27 Millionen Euro kosten. Die Entscheidung fällt am 10. Mai

Die Chancen, die Internationale Luft- und Raumfahrt-Ausstellung (Ila) in Schönefeld zu halten, steigen wieder. Nach Angaben von Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) haben er und sein Brandenburger Kollege Ralf Christoffers (Linke) zusammen mit der Messe ein Konzept für einen neuen Standort entwickelt, bei dem die Kosten nochmals gesenkt wurden. Statt 30 Millionen Euro sind nun 27 Millionen Euro veranschlagt. Ursprünglich war eine Summe von 120 Millionen Euro genannt worden. Die Entscheidung, wo die Ila von 2012 an stattfinden wird, soll am 10. Mai fallen.

Seit klar ist, dass es in Schönefeld Probleme um die künftige Finanzierung der prestigeträchtigen Schau gibt, haben sich auch andere Flughäfen beim Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) um das Ausrichten der Ila beworben. Im Rennen sollen unter anderem Köln/Bonn und Leipzig sein. Das BDLI-Präsidium will sich alle Konzepte am 10. Mai vorführen lassen und dann den künftigen Standort festlegen.

Bisher galt Schönefeld auch beim BDLI als Favorit. Wäre frühzeitig klar gewesen, dass die Messe auch in Zukunft in Schönefeld bleiben kann, hätte es keine Standortdiskussion gegeben. In Schönefeld kann die Ila nur noch dieses Jahr am bisherigen Platz im Süden des Flughafens stattfinden. Danach wird das Gelände in den neuen Flughafen integriert, so dass dort keine Ausstellungen mehr möglich sind.

Als Ersatz ist seit langem ein Gelände im Westen bei Selchow vorgesehen. Dort müsste aber die Infrastruktur für die Messe erst noch gebaut werden. Dazu gehören asphaltierte Flächen ebenso wie Ausstellungsräume, aber auch Versorgungsleitungen. Im aktuellen Konzept sind dafür nun 27 Millionen Euro veranschlagt, die Berlin, Brandenburg und die Messe Berlin als Organisator der Ila, die dann eine neue Gesellschaft gründen würden, gemeinsam aufbringen müssten. Zum Vergleich: Um die Ila in diesem Jahr nochmals am alten Platz zu veranstalten, waren für Umbauten einmalig rund sieben Millionen Euro erforderlich.

Das neue Gelände wäre auch per Auto und per Bahn einfacher zu erreichen als das bisherige. Bei Waßmannsdorf, in der Nähe des ausgeguckten Standorts, entsteht ohnehin ein neuer S-Bahnhof, finanziert von der Gemeinde Schönefeld.

Lange hatten Berlin, Brandenburg und die Messe darauf gesetzt, einen privaten Investor für den neuen Standort finden zu können. Der Traum ließ sich aber nicht erfüllen, obwohl ein privater Geldgeber auch einen Anspruch auf Fördermittel gehabt hätte, wie der Sprecher der Messe, Michael Hofer, sagte.

Das künftige Ila-Gelände soll auch für andere Veranstaltungen genutzt werden und so Geld einbringen. Denkbar seien Messen, für die es bisher in den Hallen am Funkturm keinen Platz gebe, aber auch völlig neue Formen, die eng mit dem Flughafen in Verbindung stehen, heißt es bei der Messe. Der Standort in Schönefeld sei damit keine Konkurrenz für die Messe in der Stadt.

Wie die 27 Millionen Euro aufgebracht werden sollen, ist allerdings noch nicht klar. Wolf will den Landeshaushalt damit nicht belasten. Seiner Ansicht nach müsste die Messe den Berliner Anteil tragen. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen, sagte Hofer.

Den Ausgaben stehen aber auch Einnahmen gegenüber. 2008 soll die Ila nach Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung einen Kaufkraftzufluss von etwa 160 Millionen Euro für die Region gebracht haben. Klaus Kurpjuweit

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