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Berlin: Schöneweide: Campus statt Kabel Altes Industriegelände wird zur Fachhochschule

Nach Hochschule sieht es hier nicht aus: Backsteinbauten, Schornsteine, auf einem Gebäudeturm die Buchstaben „KWO“. Aber gerade dieses Aussehen wird der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) eine unverwechselbare Atmosphäre geben.

Nach Hochschule sieht es hier nicht aus: Backsteinbauten, Schornsteine, auf einem Gebäudeturm die Buchstaben „KWO“. Aber gerade dieses Aussehen wird der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) eine unverwechselbare Atmosphäre geben. Mit dem Bau ihres neuen Campus ist gestern an der Wilhelminenhofstraße in Oberschöneweide offiziell begonnen worden.

In die einstigen AEGIndustriebauten, später von den Kabelwerken Oberspree (KWO) genutzt, sollen bis 2009/2010 rund 6000 Studenten, 250 Professoren und Mitarbeiter einziehen. Bereits in einem Jahr sollen hier die ersten Studiengänge starten. Insgesamt sind für bereits sanierte Aus- und Umbauten sowie für neue Gebäudeteile rund 108 Millionen Euro veranschlagt, zur Hälfte aus Landes- und aus Bundesmitteln finanziert.

Die Hochschule, die im Wintersemester erstmals mehr als 10 000 Studenten zählen wird, ist derzeit auf fünf Standorte verteilt. Mit der Fertigstellung in der „Wilhelminenhof-City“ wird dann nur noch der Campus Karlshorst nebenher bestehen bleiben. FHTW-Präsident Herbert Grüner betonte, mit Oberschöneweide werde die Zukunft der größten und vielfältigsten Berliner Fachhochschule gesichert und der Wissenschaftsstandort Berlin gestärkt. Er erinnerte an die über zehn Jahre lange Standort-Debatte, die nun ein Ende gefunden habe. Er dankte den Bewohnern der Nachbarschaft und der Initiative „Menschen verändern ihren Kiez/Organizing Schöneweide“, die für die Hochschule an diesem Ort und für die Wiederbelebung der Industriebrache – auch als Signal für die Umgebung – gekämpft hätten. „Hamburg hat die Speicherstadt, London die Docklands und Berlin und die FHTW haben die Wilhelminenhof-City“, sagte Grüner.

Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) sprach von einem „Impuls“, nicht nur für die Nachbarschaft, sondern für die gesamte Stadt. Die Ansiedlung der Hochschule sei ein „Beispiel für bewältigten Strukturwandel“. Auch Wissenschaftssenator Thomas Flierl (Linkspartei/PDS) lobte das „bürgerschaftliche Engagement“ für die Hochschule. Und Klaus Ulbricht (SPD), Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, versicherte, es gebe an einem Tag wie diesem nur Gewinner. Die Ansiedlung werde auf die Umgebung ausstrahlen und die Industriearchitektur die Kreativität der Studierenden geradezu herausfordern. C. v. L.

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