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Berlin: Schüler können nicht billiger fahren Vorstoß der Grünen im

Verkehrsausschuss gescheitert

Schüler sollten nach dem Willen der Grünen für Fahrten mit Bahnen und Bussen in Zukunft nicht mehr bezahlen als Studenten. Doch der Antrag ist gestern im parlamentarischen Verkehrsausschuss gescheitert. Derzeit kostet das Semesterticket der Hochschulen 109 Euro für sechs Monate, während Schüler pro Monat 23 Euro aufbringen müssen. Geschwister zahlen 15 Euro pro Monat. Finanziert werden sollte das billigere Ticket durch ein Umverteilen der so genannten Regionalisierungsmittel, die der Bund zur Finanzierung des Nahverkehrs an die Länder zahlt.

Berlin erhält aus diesem Topf in diesem Jahr 20 Millionen Euro mehr als 2001. Den Löwenanteil der 368,1 Millionen Euro steckt die SBahn ein, die davon 233 Millionen Euro erhält. Ein neuer Verkehrsvertrag wird derzeit ausgehandelt. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Michael Cramer, ist überzeugt, dass der Zuschuss an die S-Bahn gesenkt werden kann. Ähnlich sehen es die Vertreter der anderen Parteien. Vor Jahren hatte es die S-Bahn geschafft, vom Senat so viel Geld zu erhalten, dass sie am Ende sogar einen Gewinn ausweisen konnte, den der Mutterkonzern Bahn AG einstecken konnte. Seither veröffentlicht die Bahn die Bilanzzahlen ihrer Tochterfirma nicht mehr.

Cramer fordert, die Leistungen der S-Bahn auszuschreiben, weil er hofft, die S-Bahn müsse ihre Zahlen dann offen legen. Nach seiner Ansicht könnte aus den Regionalisierungsmitteln auch zusätzlicher Nachtverkehr finanziert werden, ohne dass an anderen Stellen gespart werden müsste. 43,1 Millionen Euro aus den Regionalisierungsmitteln sind für den Regionalverkehr vorgesehen, der bisher auch in Berlin von Brandenburg finanziert worden ist. Noch hat der Senat das Geld allerdings nicht überwiesen.

Während der Senat einen Teil der Regionalisierungsmittel an die BVG weiterleiten will, um so den Zuschuss aus der Landeskasse kürzen zu können, sollten die Mehreinnahmen nach den Vorstellungen der Grünen vor allem den Schülern zu gute kommen. Es sei nicht einzusehen, dass ein eingeschriebener Student wie der ehemalige Innensenator Heinrich Lummer billiger mit Bahnen und Bussen fahren könne als ein 7-Jähriger oder eine 17-Jährige. kt

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