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Berlin: Schulbeginn am neuen deutsch-türkischen Gymnasium

Nur ein kleiner Pfeil an der Zufahrt zur ehemaligen britischen Panzerkaserne an der Spandauer Wilhelmstraße weist den Weg zum „TüdesbGymnasium“. Im Erdgeschoss eines vierstöckigen, weiß getünchten Gebäudes hat die neue, deutsch-türkische Privatschule des Bildungsvereins ihren Betrieb aufgenommen.

Nur ein kleiner Pfeil an der Zufahrt zur ehemaligen britischen Panzerkaserne an der Spandauer Wilhelmstraße weist den Weg zum „TüdesbGymnasium“. Im Erdgeschoss eines vierstöckigen, weiß getünchten Gebäudes hat die neue, deutsch-türkische Privatschule des Bildungsvereins ihren Betrieb aufgenommen. Für die zwei siebten Klassen mit zusammen 22 Gymnasiasten begann gestern der Ganztagsunterricht.

Gleich neben den Klassenzimmern zweigt vom weiß-rosa-gestrichenen Flur der Speiseraum ab, wo die Jungen und Mädchen das in der gegenüber liegenden Küche selbst zubereitete Mittagessen einnehmen. 16 Computer – das entspricht der angestrebten Klassenstärke – warten im Informatikraum auf die Schüler.

Spandaus Bezirksverordnete erfuhren erst aus der Presse von der Eröffnung der Schule. Von den Vertretern der Senatsschulverwaltung habe es im Bildungsausschuss keine Information gegeben, sagte SPD-Fraktionschef Christian Haß. Deshalb sieht er Gesprächsbedarf. Man dürfe das Projekt aber nicht mit „ideologischen Scheuklappen“ betrachten. Als Bezirk habe man wenig Mitspracherecht, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Kersten Schröder. Grundsätzlich seien Privatinitiativen zu befürworten. Schwierig werde es oft, wenn es um die Lerninhalte und deren Kontrolle gehe.

Tüdesb (Türkisch-Deutsches Sozialbildungsinstitut) Berlin-Brandenburg e.V. wurde 1994 in Kreuzberg gegründet. Die in Migrantenkreisen geäußerte Vermutung, der Verein stehe der islamischen Nurculuk-Bewegung nahe, wies Vorstandsmitglied Soner Eroglu gestern energisch als „falsch“ zurück. „Damit haben wir nichts zu tun“, betonte er.

Vor etwa drei Monaten habe Tüdesb über Anzeigen in Tageszeitungen sieben Lehrkräfte für die Schule angeworben, berichtet Eroglu. Sechs Deutsche und ein Türkischlehrer für die zweite Fremdsprache hätten am Montag ihren Dienst begonnen. Etwa 70 Schüler hätten sich um einen Platz auf dem Gymnasium beworben, 22 das Auswahlverfahren bestanden. Pro Jahr müssen die Familien 2850 Euro Schulgeld zahlen.

Wie berichtet, strebt das Gymnasium ein bilinguales deutsch-englisches Abitur an. Staatliche Förderung kann nach fünf Jahren beantragt werden. du-/suz

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