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Baumängel: Note mangelhaft für Schulbauten

Die Turnhalle am Marzahner Otto-Nagel-Gymnasium muss abgerissen werden. Die Zehlendorfer Buschgraben-Grundschule ist seit über drei Jahren Dauerbaustelle. Jetzt wehren sich die Eltern.

Die Berichte über marode Schulen und Baumängel reißen nicht ab. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Turnhalle des angesehenen Biesdorfer Otto-Nagel-Gymnasiums abgerissen werden muss. Schulleiter Lutz Seele hatte bereits im Oktober 2011 Risse in der Decke der über hundert Jahre alten Halle entdeckt. Seitdem war das Gebäude gesperrt. Ein Baugutachter stellte nun fest, dass ein Holzbalken in der Trägerkonstruktion zerstört ist. Aufgrund der geringen Größe der Halle sei eine Sanierung nicht möglich, teilte das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf am Donnerstag mit. Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) veranschlagte die Kosten für einen Neubau auf 5,5 Millionen Euro, zur Finanzierung solle mit dem Land Berlin verhandelt werden.

Die Schüler des Gymnasiums, das mit zwei Schnelllernerklassen zu den stark nachgefragten Schulen in Berlin zählt, nutzen derzeit Ersatzturnhallen, die 15 Minuten entfernt sind. „Wir hoffen, dass der Neubau zügig beginnen kann“, sagte Seele. Der Sportunterricht müsse in der Zwischenzeit wegen des langen Fußwegs um eine halbe Stunde verkürzt werden.

Auch in Zehlendorf gibt es akute Probleme. Dort tagte auf Betreiben der Gesamtelternvertretung am Donnerstag der Bauausschuss des Bezirks in der Buschgraben-Grundschule, weil die Schule seit über drei Jahren Baustelle ist und noch immer nicht alle Mängel beseitigt sind. Die Rede ist von losen oder schmutzigen Deckenplatten, unverputzten Wänden, fehlenden Lüftungsgittern und vielem mehr. „Wir fordern endlich wieder normale Lern- und Arbeitsbedingungen“, heißt es in einem Brief der Eltern. Zum 40-jährigen Jubiläum im April wolle die Schule endlich wieder vorzeigbar sein. In die Schule wurden über zwei Millionen investiert, zwischendurch gab es Probleme mit einem Projektleiter. Auch von verschleppten Zahlungen an die Baufirmen durch den Bezirk ist die Rede. Baustadtrat Michael Karnetzki (SPD) sagte auf Anfrage: „Die Restarbeiten sind in sechs Wochen vorbei“. Die Schule ist skeptisch.

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