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Berliner Schulen: Grüne fordern Personal für Problemkieze

Die Probleme an Berlins Schulen verdichten sich immer mehr in bestimmten Bezirken. In 21 der 35 Grund- und Oberschulen in Mitte zum Beispiel stammen über 80 Prozent der Schüler aus einer Einwandererfamilie, in Neukölln in 20 von 31 Schulen.

Die Probleme an Berlins Schulen verdichten sich immer mehr in bestimmten Bezirken. In 21 der 35 Grund- und Oberschulen in Mitte zum Beispiel stammen über 80 Prozent der Schüler aus einer Einwandererfamilie, in Neukölln in 20 von 31 Schulen. In Marzahn-Hellersdorf hingegen findet sich lediglich eine einzige Schule, in der 40 Prozent der Kinder aus Einwandererfamilien stammen. Das ist der höchste Anteil an einer Schule in diesem Bezirk. Das geht aus einer Statistik hervor, die die Bildungsverwaltung als Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Bildungspolitikers Özcan Mutlu (Grüne) veröffentlicht hat.

An vielen Schulen ist der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund ähnlich dem Anteil von Hartz-IV-Empfängern. Das Bildungsproblem ist meist ein soziales Problem. So kommen zum Beispiel an der Hermann-Boddin-Grundschule in Neukölln 94 Prozent der Kinder aus Einwandererfamilien, 89 Prozent der Familien leben von staatlicher Unterstützung. Mutlu hatte die Anfrage gestellt, um herauszufinden, ob in den Schulen in sozialen Brennpunkten genügend Lehrer und Erzieher arbeiten, um auf die schwierige Situation ihrer Kinder eingehen zu können. Das Ergebnis ist für Mutlu „enttäuschend“. „Die Schulen sind materiell und personell unzureichend ausgestattet“, sagt Mutlu. Gleichzeitig würden die Probleme wachsen. Man dürfe die Schulen nicht alleinlassen.

Das tue man auch nicht, heißt es in der Bildungsverwaltung. Im gerade beendeten Schuljahr habe man unter anderem mit 816 neuen Lehrern die Bedingungen für alle Schulen verbessert. Im übrigen sei die personelle Ausstattung der Berliner Schulen auch schon bisher im deutschlandweiten Vergleich gut gewesen. Auch habe man zum vergangenen Schuljahr die Kriterien der Zumessung von Förderstunden so verändert, dass Grundschulen in benachteiligten Gebieten zusätzliche Stunden bekommen haben. clk

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