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Schule: Den Erfolg im Blick: Wiedeking bleibt in Fahrt

Unbeirrt vom Auf und Ab der weltweiten Automobilmärkte fährt Porsche seit nunmehr zwölf Jahren in der Erfolgsspur. Aus der tiefen Krise Anfang der Neunziger, als die Stuttgarter Sportwagenschmiede tiefrote Zahlen schrieb und als klassischer Übernahmekandidat galt, hat sich Porsche zu einem der profitabelsten Unternehmen der Branche entwickelt.

Unbeirrt vom Auf und Ab der weltweiten Automobilmärkte fährt Porsche seit nunmehr zwölf Jahren in der Erfolgsspur. Aus der tiefen Krise Anfang der Neunziger, als die Stuttgarter Sportwagenschmiede tiefrote Zahlen schrieb und als klassischer Übernahmekandidat galt, hat sich Porsche zu einem der profitabelsten Unternehmen der Branche entwickelt. Schon bald nachdem Wendelin Wiedeking 1992 das Steuer übernommen hatte, schrieb man im Geschäftsjahr 1993/94 wieder bescheidene schwarze Zahlen. Und seither hat sich die Produktion vervierfacht, die Gewinne verhundertfacht! Ja die verfügbaren Mittel reichten sogar aus, 20 Prozent an Volkswagen zu erwerben, die inzwischen auf 21,2 Prozent aufgestockt wurden und Porsche zum größten VW-Aktionär machten. „Wer wagt, gewinnt“, auf diese schlichte Formel brachte Wiedeking bei der Präsentation des Cayman sein Erfolgsgeheimnis. Mit der Einschränkung allerdings, dass er alles andere als ein Spieler sei. Denn jedes unternehmerische Wagnis müsse bis ins letzte Detail überlegt und kalkuliert sein. Nichts dürfe dem Zufall überlassen werden und nur, wer seine Hausaufgaben gemacht habe, dürfe erfolgreich in die Zukunft blicken. Aber ohne den Mut zu Innovationen stelle sich Stillstand ein, und das bedeute Rückschritt, der die Erträge abschmelzen lasse wie das Eis in der Sonne. Eine der wichtigsten Innovationen nahm er schon bald nach der Berufung als Porsche-Chef in die Hand: die Reorganisation des Unternehmens und seiner Produktionsstrukturen von Grund auf. Mit Hilfe von Toyota-Spezialisten wurde Porsche schlanker und hocheffizient.

Danach wurde die Porsche-Modellpalette konsequent ausgebaut. Denn als zweite Modellreihe stellte Wiedeking 1996 dem Klassiker 911 den Boxster zur Seite. Der war ein völlig neu entwickelter Mittelmotor-Roadster, der mit einem Preis von damals 76 500 DM die Schwelle für den bis dahin mit sechsstelligen Preisen beginnenden Einstieg in die Porsche-Welt spürbar tiefer setzte und der Marke neue Kundenkreise erschloss. Die Rechnung ging auf und mit dem Cayman wurde das Boxster-Konzept erst jüngst um eine Coupé-Version erweitert, die wiederum genau ins Schwarze traf.

Die vorsichtig mit 5000 Exemplaren kalkulierte Absatzzahl übertraf binnen kürzester Zeit alle Erwartungen und wird in diesem Geschäftsjahr bereits die Grenze von 10 000 überschreiten, und wird künftig wohl rund 15 000 Exemplare pro Jahr erreichen. Sehr viel mutiger als der Schritt zum Boxster, der wie der 911 ein rassiger Sportwagen war, war der Schritt zur dritten Modellreihe – dem Cayenne. Denn mit diesem sportlichen Geländewagen wagte sich Porsche in ein völlig neues Segment und schuf in diesem zugleich eine ganz neue Klasse. Und das mit einem Erfolg, den selbst Optimisten so nicht erwartet hatten – sowohl im Hauptexportmarkt Nordamerika als auch weltweit läuft das Produkt besser als von Automobilfachleuten vorhergesagt. Auch dem Cayenne wurden wie schon dem Boxster wieder alle klassischen Porsche-Gene mitgegeben, was im Ergebnis überragende Fahreigenschaften bedeutet, ein Maximum an Agilität und Sportlichkeit, ein zeitloses Design sowie Solidität und Tauglichkeit im Alltag. Diese Tugenden sind auch unabdingbare Voraussetzungen für die bereits in Entwicklung befindliche vierte Modellreihe der Marke – das viertürige Sport-Coupé Panamera, das ab 2009 in 20 000 Exemplaren pro Jahr von den Bändern rollen soll. Die stehen für die Karosserie bei VW in Hannover und für Endmontage in Leipzig.

Konsequent setzt Porsche auf Deutschland als Produktionsstandort und das Siegel „Made in Germany“. 120 Millionen werden in das sächsische Werk investiert. Und das, hier ist Wiedeking konsequent, ohne 50 Millionen Euro möglicher Subventionen in Anspruch zu nehmen. Denn ein gesundes Unternehmen habe es nicht nötig, sich vom Steuerzahler alimentieren zu lassen, argumentiert der Vorstandschef. Aus seiner Sicht sei es sogar höchste Zeit, die in Europa immer noch weit verbreitete Unsitte solcher Subventionen auf Kosten der Allgemeinheit abzuschaffen.

Ebenso konsequent erteilt Porsche allen Rabattschlachten eine klare Absage – viele Hersteller halten das anders, obwohl sie um die fatalen Folgen wissen. Denn dadurch würden nur die Werte der bereits verkauften Produkte vermindert. Rendite geht für Wiedekings Unternehmensphilosophie ganz klar vor Marktanteil. Dennoch hat Porsche inzwischen die Produktionszahl von 90 000 weit überschritten und nähert sich bereits der magischen Grenze von 100 000. Doch der Unternehmenserfolg ist nicht allein Ergebnis der Autoproduktion. Denn mit seinem Weissacher Forschungs- und Entwicklungszentrum ist Porsche zugleich ein global tätiger und äußerst erfolgreicher innovativer Dienstleister für die gesamte Branche – und knüpft damit direkt an jene Tätigkeiten an, mit denen Ferdinand Porsche einst den Grundstein für sein Unternehmen legte.

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