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Schule: Der Millionenseller aus Turin Im Kasten um die Ecke

Mit seiner Modellpalette bietet der Fiat Ducato für jede Aufgabe eine Transportlösung Der Fiat Doblò ist ein Transporter mit Pkw-Komfort

Mit dem Verkauf seiner Personenwagen auf dem deutschen Markt war Fiat im vorigen Jahr nicht so zufrieden. Glücklich sind die Italiener dagegen mit den Nutzfahrzeugverkäufen. Vor allem der Transporter Ducato erweist sich seit Jahren als Bestseller. So konnte man 2005 in Deutschland insgesamt 22 500 Ducato verkaufen. Knapp zwei Drittel davon waren Basisfahrzeuge von Wohnmobilen. Damit war der italienische Transporter mit einem Zulassungsanteil von 66 Prozent aller Wohnmobile weiterhin unangefochtener Marktführer.

Seit seiner Einführung 1981 hat sich der Ducato zu einer festen Größe auf dem europäischen Transportermarkt entwickelt. Doch das ist nicht der alleinige Erfolg von Fiat. Der Ducato wurde gemeinsam mit PSA Peugeot/Citroen entwickelt und wird in einem Gemeinschaftswerk im süditalienischen Val di Sangro nahe Pescara gebaut. Dabei rollen neben Ducatos auch die baugleichen Modelle Citroen Jumper und Peugeot Boxer vom Band. Kürzlich erst übersprang die Produktion die Grenze von drei Millionen. Dass ein Ducato 2.3 JTD 16V zum Jubiläumsfahrzeug wurde, überrascht nicht. Denn mit insgesamt 1,7 Millionen Fahrzeugen ist der Ducato eindeutig die meistgebaute Variante des italienisch- französischen Trios.

Zu den Stärken von Ducato und Co gehört die breite Modellpalette, die es erlaubt, für praktisch jede Aufgabe ein maßgeschneidertes Modell zu finden. Drei Nutzlastklassen, vier verschiedene Radstände, drei Fahrzeughöhen, Frontantrieb und wahlweise Allradantrieb sowie sechs Karosserievarianten – Kastenwagen, Pritsche, Doppelkabine, Kombi, Minibus und Luxusbus – stehen für den Ducato zur Wahl. Seitliche Schiebetüren in zwei unterschiedlichen Höhen und Breiten sowie drei verschieden hohe Hecktüren machen aus dem Ducato einen praktischen Allzwecktransporter.

Für den Personentransport gedacht sind Kombi, Luxusbus und Minibus, wobei Kombi und Luxusbus klassische geräumige Kleinbusse sind. Es gibt sie als Fünf- und Achtsitzer, für die die gesamte Motorenpalette verfügbar ist.

Die Motorauswahl lässt beim Ducato fünf Varianten zu: ein Zweiliter-Benziner mit 81 kW (110 PS) und vier direkt einspritzenden Turbodieseln mit Common-Rail-Hochdruckeinspritzung, die bei Fiat die Bezeichnung Unijet (JTD) tragen. Sie sind sparsam, leistungsstark und überzeugen durch ein hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen.

Basis-Selbstzünder ist der bewährte 2.0 JTD mit 62 kW (84 PS), neben den erst vor wenigen Jahren der neu entwickelte 2.3 JTD mit 81 kW (110 PS) getreten ist. Spitzentriebwerk unter den JTD- Motoren war lange der 2.8 JTD mit einer Leistung von 94 kW (127 PS). Ihn gibt es inzwischen in einer Powerversion mit Turbolader, der 107 kW (146 PS) leistet.

Eine Sonderrolle spielt der Fiat Ducato Natural Power. Sein 2.0-Liter-Vierzylinder-Motor wird wahlweise mit Benzin oder Erdgas betrieben, leistet 81 kW (110 PS) bzw. 71 kW (97 PS), verbraucht 13,2 l/100 km im Benzinbetrieb oder 9,1 kg/100 km im Erdgasbetrieb. Der bivalente Antrieb des Ducato Natural Power geht nicht zu Lasten der Transportkapazität. Durch die Unterfluranordnung der drei Gasflaschen mit je 54 Liter Fassungsvermögen werden Fahrerkabine und Laderaum nicht beeinträchtigt. Das Leergewicht erhöht sich bei den Kastenwagen gegenüber den Benzinversionen um 285 Kilogramm, erhöht aber auch die Reichweite. Mit ihm legt der Ducato fast 900 Kilometer (Benzin 600 km, Erdgas 270 km) ohne Tankstopp zurück.

Die vorn quer eingebauten Vierzylinder-Motoren übertragen ihre Kraft an die Vorderräder und bilden mit zwei Fünfganggetrieben eine platzsparende Antriebseinheit. Für den 2.8 JTD wird auch eine Viergang-Automatik angeboten. Das Fahrwerk mit Einzelradaufhängung vorn und Starrachse hinten garantiert auch bei voller Beladung ein sicheres Fahrverhalten. Die standfeste Bremsanlage mit innenbelüfteten Scheibenbremsen vorn ist zusammen mit ABS, EBD und ASR Teil des Ducato-Sicherheitskonzepts. Zu ihm gehören ein Fahrer-Airbag und Gurtstraffer vorn sowie auf Wunsch ein Doppelairbag auf der Beifahrerseite und Seitenairbags für die Sitze vorn.

Im Herbst wird der Ducato durch ein neues Modell abgelöst. Dann präsentieren sich die wichtigsten leichten Nutzfahrzeuge auf dem europäischen Markt in neuester Generation.

Viele Jahre hat man den französischen Marken Renault und Citroen das Feld bei den flinken City-Transportern fast allein überlassen. Der Kangoo von Renault und der Citreon Berlingo haben mit ihrer Monocab-Bauweise mit hohem von der Frontscheibe bis zum Heck reichenden Dach und großem variablem Innenraum das Bild der Innenstädte geprägt. Erst im Jahr 2000 trat Fiat mit dem in der Türkei gebauten Doblò als erster Konkurrent an. Bald darauf folgten der Opel Combo, der Ford Transit Connect und schließlich der neue Volkswagen Caddy. So sind inzwischen auch die deutschen Hersteller auf diesem attraktiven Markt präsent und der Kunde hat eine reichhaltige Wahl.

Fiats Doblò gibt es inzwischen nach einem Facelift bereits in der zweiten Generation und mit 4750 verkauften Fahrzeugen auf dem deutschen Markt trug er wirksam zum Erfolg der Fiat-Transporter bei. Wie auch bei den anderen Herstellern gibt es relativ komfortable und Minivans ähnliche Varianten für den Personentransport und die reinen Nutzfahrzeug-Varianten, die als Doblò Cargo angeboten werden.

Mit einer überarbeiteten Front mit Doppelscheinwerfern, prägnant ausgeformten Stoßfängern, großen Lufteinlässen sowie Rückleuchtengruppen im zweifarbigen Klarglas-Design ist der Doblò jünger und zeitgemäßer geworden. Innen bleibt er weiterhin funktional und sachlich, doch lassen neue Farben und Stoffe sowie das neu gestaltete Armaturenbrett die bisherige Nutzfahrzeugatmosphäre vergessen.

Neu ist auch das Motorenangebot. Bei den Benzinern ersetzte ein 57 kW (77 PS) starker 1,4-Liter die 1,2- und 1,6-Liter der ersten Generation. Und beim Diesel setzt Fiat auf die Multijet-Technologie: den 1.3 JTD Multijet 16V mit 55 kW (75 PS) und den 1.9 JTD Multijet 8V mit 74 kW (100 PS). Weiter angeboten in den Natural-Power-Versionen wird der wahlweise mit Erdgas oder Benzin betriebene 1.6-Liter-Vierzylinder-Motor.

Neu bei der zweiten Doblò-Generation ist schließlich eine Version mit langem Radstand – der Fiat Doblò Cargo Maxi. Er bietet einen bei gleicher Breite und Höhe um 38 Zentimeter längeren Laderaum und bei einer Nutzlast von 775 kg ein Ladevolumen von 4,0 Kubikmetern.

Unverändert blieb das Grundkonzept: breite Schiebetüren, ebener Laderaum, asymmetrisch geteilte Hecktür, Trennwand und niedrige Ladekante. Dazu kommen Fahrkomfort, der an den eines Pkw erinnert, und das umfassende Sicherheitskonzept des Frontantrieblers. Der Doblò Cargo ist mit Fahrerairbag, höhenverstellbaren Sicherheitsgurten samt Gurtstraffern und Kopfstützen ausgerüstet. Beifahrer- und Seitenairbag sowie ABS sind je nach Modellversion Serien- oder Wunschausstattung. Die Einzelradaufhängung vorn, die kompakte Starrachse hinten und der lange Radstand sorgen auch bei voller Beladung für ein gemütliches Fahrverhalten. Der Fiat Doblò Cargo wird als Kastenwagen, Kastenwagen mit Hochdach, Kastenwagen Maxi und in den drei Ausstattungsversionen Basis, SX und ELX angeboten. ivd

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