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Gail S. Halvorsen, hier bei einem Veteranentreffen, hat immer noch eine gültige Fluglizenz.

© Kai-Uwe Heinrich

Ehrung für Gail S. Halvorsen: Berliner Schule nennt sich nach Luftbrücken-Veteran

Der US-Pilot Gail S. Halvorsen warf 1948 Süßigkeiten für die am Flughafen Tempelhof wartenden Kinder ab. Nun soll eine Zehlendorfer Sekundarschule bald den Namen des Luftbrücken-Veteranen tragen. Davon erhofft sich die Schule Aufbruchsstimmung.

In den Vereinigten Staaten heißt er „Mr. Luftbrücke“, in Berlin ist er auch als „Onkel Wackelflügel“ bekannt: Der US-Pilot Gail Seymore Halvorsen war es, der 1948 auf die Idee kam, Süßigkeiten an Taschentuchfallschirmen für die am Flugfeld Tempelhof wartenden Berliner Kinder abzuwerfen. Damit sie seine Maschine erkannten, ließ er beim Anflug die Tragflächen flattern und kam so zu seinem Spitznamen. In den Siebzigern war er Kommandant des Flughafens Tempelhof und lebte mit seiner Familie in Dahlem.

Ein Denkmal für Halvorsen gibt es in Berlin noch nicht – doch bald wird eine Schule seinen Namen tragen. Die 9. Integrierte Sekundarschule in Zehlendorf, die 2011 aus der Fusion von Alfred-Wegener- und Beucke-Schule hervorging, wird ab dem 15. Juni Gail-S.-Halvorsen- Schule heißen. Ein großes Fest wird es an dem Tag geben, und der mittlerweile 92-Jährige ist mit dabei. „Das wird ein unvergessliches Erlebnis“, sagt Schulleiterin Edelgard Erhardt. Etliche Berliner, die die Luftbrücke miterlebt haben, wollen kommen und sich persönlich bedanken.

Halvorsen erfreue sich immer noch bester Gesundheit, erzählt Michael Notbohm vom Förderverein der Schule. „Als ich ihn letztes Jahr anrief und von der Idee erzählte, wurde er ganz still. Es sei eine große Ehre, aber er werde sie nur stellvertretend für all die Helfer annehmen, die während der Luftbrücke verunglückt seien“.

Von dem neuen Namen erhofft sich die Schule Aufbruchsstimmung und eine identitätsstiftende Wirkung, nachdem die Fusion 2011 nicht ganz reibungslos verlaufen sei. Die Schüler von dem neuen Namen zu überzeugen, sei nicht schwer gewesen. „Da wurden 27 Tonnen Schokolade nach Berlin gebracht, das war ein gutes Argument“, sagt Notbohm. Die 14-jährige Schülerin Susanne stimmt zu. Es sei eine große Ehre für ihre Schule, den Namen zu tragen.

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