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Kein Hingucker. Der Bauzustand der Poelchau-Schule ist vielen Eltern seit langem ein Dorn im Auge.

© Susanne Vieth-Entus

Eliteschule des Sports: Fenstersicherung dauert länger

Nach dem Unfall an der Poelchau-Schule müssen die Schüler zwei Tage länger als erwartet auf eine Umrüstung aller Fenster warten. Die Gesamtelternvertreterin sieht aber keinen Anlass für "Panikmache". Verletzter Schüler noch nicht wieder im Unterricht.

Nach dem Herausbrechen eines Fensters und der anschließenden Sicherheitsdiskussion an der Charlottenburger Poelchau-Schule hat sich Gesamtelternsprecherin Heike Schleu „voll“ hinter die Schulleitung gestellt. „Mit Panikmache ist nichts getan“, sagte sie im Hinblick auf Eltern, die für einen raschen Umzug in Ausweichschulen votieren. Die anderen Schulen seien „genauso alt“, böten aber nicht die Trainingsmöglichkeiten wie die Eliteschule des Sports am Halemweg.

Gefahr gebannt. Dieses 120 x 120 cm große Fenster (links) war am Freitag beim Öffnen herausgefallen. Jetzt wurde es von Tischlern mit neuen Scharnieren gesichert. Gekippt werden kann es auch nicht mehr.
Gefahr gebannt. Dieses 120 x 120 cm große Fenster (links) war am Freitag beim Öffnen herausgefallen. Jetzt wurde es von Tischlern mit neuen Scharnieren gesichert. Gekippt werden kann es auch nicht mehr.

© Susanne Vieth-Entus

Der Unterricht war am Montag wie gewohnt angelaufen, auch wenn anders als erwartet noch nicht alle Fenster umgerüstet werden konnten. Es werde noch bis Dienstagabend dauern, bis bei allen Fenstern die Kippfunktion außer Kraft gesetzt sei, sagte Schulleiter Matthias-Carsten Rösner. In den betreffenden Räumen dürfen deshalb vorübergehend nur die Lehrer die Fenster bedienen. Betroffen ist auch die benachbarte, baugleiche Anna-Freud-Schule für Sozialwesen.

Wie berichtet, hatte sich am Freitag ein Fenster aus der Verankerung gelöst, als es ein Siebtklässler öffnen wollte. Drei Schüler wurden verletzt. Einer von ihnen, der einen Schock erlitten hatte, war am Montag nicht in der Schule. Eine Kontaktaufnahme der Schule mit den Eltern hatte bis Redaktionsschluss nicht geklappt.

Nach Aussage des ehemaligen und des neuen Schulleiters, Rüdiger Barney und Matthias-Carsten Rösner, war es das erste Mal, dass eines der Fenster einen solch schweren Zwischenfall auslöste. Um in Zukunft ein derartiges Unglück zu vermeiden, werden jetzt alle Fenster so umgerüstet, dass man sie nicht mehr kippen kann, denn beim Kippen kann es offenbar passieren, dass das Fenster nur noch an einem Scharnier hängt, dass dann - nach 40 Jahren Benutzung - nachgibt und aus der Verankerung reißt. Ein erfahrener Techniker sagte gegenüber dem Tagesspiegel, es sei "an den Haaren herbeigezogen", diese Fenster als "marode" zu bezeichnen.

Die Poelchau-Schule kann im Sommer 2015 voraussichtlich ein neues Gebäude beziehen.. Lange hatten die Betroffenen dafür gekämpft, da in dem Bau aus den siebziger Jahren Asbest verwendet wurde.

Die Schulseite des Tagesspiegel finden Sie unter www.tagesspiegel.de/schule

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