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Schule: Erdgas und Salatöl

IAA zeigt Alternativen zu Benzin und Diesel

Die Benzinpreise erklimmen derzeit Rekordniveau. In der vergangenen Woche kostete ein Liter Super deutlich über 1,40 Euro, der Preis für den Liter Diesel nähert sich der Grenze von 1,20 Euro. Und eine Entspannung ist langfristig nicht in Sicht: Zum Jahresende sagen einige Marktexperten sogar schon Kraftstoffpreise von 1,60 Euro bis 1,80 Euro voraus. Da ist es kein Wunder, wenn auch auf der IAA diskutiert wird, womit unsere Autos morgen fahren.

Schon heute reagieren nach Ansicht des Verbands der Automobilindustrie (VDA) die Autokäufer auf die Preisexplosion an den Zapfsäulen. Sparsamere Autos sollen voll im Trend liegen – und in Frankfurt wollen die Autobauer zeigen, was sie in dieser Hinsicht zu bieten haben. „Der Autokäufer wird künftig stärker auf den Verbrauch des Fahrzeugs achten“, meint Jean-Martin Folz, der Konzernchef von PSA Peugeot Citroen. Neben spritfressenden Publikumsmagneten werden deshalb auch zahlreiche Kleinwagen in Frankfurt zu sehen sein.

Aber das ist längst nicht alles. Ein Schwerpunkt der Messe befasst sich mit alternativen Antrieben. So wird es in Halle 4 beispielsweise um Erdgasautos gehen. Der „Trägerkreis Erdgasfahrzeuge“ informiert hier über die Vorzüge dieser Antriebstechnologie und die aktuelle Modellpalette. Mittlerweile gibt es auf dem deutschen Markt mehr als 30 Modelle, die von dem umweltfreundlichen und kostengünstigen Erdgas angetrieben werden. Opel stellt zum Beispiel den neuen Mittelklassewagen Zafira CNG vor, Ford zeigt den Focus C-Max CNG. Die Erdgasvariante des Kompaktvans ist ab sofort für Preise ab 24 775 Euro bestellbar. Premiere wird der Focus C-Max aber auch als Bio-Ethanol-Fahrzeug haben. Bio-Ethanol ist ein Alkohol, der aus Getreide, Zuckerrüben, Holz oder anderer Biomasse gewonnen wird – also aus nachwachsenden Rohstoffen.

Audi stellt sogar eine auf Salatöl-Betrieb umgerüstete Version des Audi A3 vor. Der Prototyp wird von einem 1,9-Liter großen TDI-Motor angetrieben, der 140 kW (190 PS) leistet. Im Gegensatz zu Biodiesel soll Salatöl eine bessere Energiebilanz vorweisen und weitaus preiswerter sein – es kostet rund 65 Cent pro Liter.

Auch andere Hersteller zeigen ihre Innovationen zum Thema alternative Antriebe. Toyota zum Beispiel erklärt die Hybrid-Technik, also die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor. Bei diesem Antriebsprinzip wird zwar nicht auf den Benzinmotor verzichtet. Er bekommt aber einen Elektromotor zur Seite, der sich durch Energie, die beim Bremsen entsteht, wieder auflädt. Im Ergebnis spart man teuren Sprit.

Auch deutsche Hersteller setzen jetzt verstärkt auf diese Technik. Nach einer in dieser Woche vorgestellten Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) kommen die ersten Modelle 2007 auf den Markt. In fünf Jahren könnten es bereits über 20 europäische Modelle sein. BMW zum Beispiel will sich der Hybrid-Allianz von General Motors (GM) und Daimler-Chrysler anschließen. VW will mit chinesischen Partnern zusammenarbeiten.

Jean-Martin Folz zufolge wird „das Auto von überübermorgen eines sein, das Wasserstoff verwendet.“ Bis zur Marktreife dieser Fahrzeuge würde es aber noch rund 20 Jahre dauern. Im Rahmenprogramm der IAA können die Besucher schon jetzt „erfahren“ wie sie im Alltag den Spritverbrauch senken können. Auf dem Gelände gibt es einen Bereich für Spritspar-Trainingsfahrten – denn im Gasfuß liegt sofort verfügbares Einsparpotenzial.

Roland Koch

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