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Schule: Grundschule demonstriert am Alex

Schüler, Eltern und Lehrer der Kreuzberger Clara-Grunwald-Grundschule wollen am Mittwochmittag vor der Senatsbildungsverwaltung am Alexanderplatz laut Elternvertreterin Melanie Hilpert auf ihre „unerträgliche Situation“ aufmerksam machen. Die Gründe: Erstens gibt Schulleiterin Regina Arlt, die seit 18 Jahren an der Schule ist, ihr Amt wegen Überlastung zum Sommer hin auf.

Schüler, Eltern und Lehrer der Kreuzberger Clara-Grunwald-Grundschule wollen am Mittwochmittag vor der Senatsbildungsverwaltung am Alexanderplatz laut Elternvertreterin Melanie Hilpert auf ihre „unerträgliche Situation“ aufmerksam machen. Die Gründe: Erstens gibt Schulleiterin Regina Arlt, die seit 18 Jahren an der Schule ist, ihr Amt wegen Überlastung zum Sommer hin auf. Zweitens habe man letzte Woche nur „durch Zufall“, so Arlt, davon erfahren, dass der Grundschule der Status als „Schule besonderer pädagogischer Prägung“ aberkannt wurde. „Die Bildungsverwaltung hat uns Betroffene weder vorher angehört noch informiert“, sagte Arlt.

Schon seit einigen Monaten war klar, dass Arlt aufhören will – weil sie sich wegen „exorbitant gestiegener Bürokratisierung und eines massiven Personalabbaus“ nicht mehr in der Lage sehe, die Aufgaben einer Schulleiterin zu erfüllen. Das Lehrerkollegium habe sich daraufhin im Januar entschlossen, einen offenen Brief an Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) zu richten, hieß es. In dem Schreiben heißt es, man sei „fassungslos“ darüber, dass sich Arlt der immer größer werdenden Mehrarbeit nicht mehr gewachsen fühle. Man wolle dies nicht so einfach hinnehmen und hoffe auf bessere Arbeitsbedingungen. Der Brief sei nie beantwortet, der Bitte um einen Termin nie entsprochen worden, sagte Elternvertreterin Hilpert.

Die Clara-Grunwald-Schule ist eine Montessori-Schule, in der auch in der vierten bis sechsten Klasse jahrgangsübergreifend gelernt wird und es in den Klassen eins bis drei keine Noten gibt. Warum plötzlich der Status aberkannt worden sei, wisse man nicht. Die Folgen: Die Schule erhalte keine besondere Förderung mehr, Lehrerstellen könnten nicht mehr besetzt werden.

Aus der Senatsbildungsverwaltung hieß es, eine „besondere“ pädagogische Prägung setze wesentliche Abweichungen von schulrechtlichen Bestimmungen voraus. Zwar sei das Konzept der Schule jahrelang besonders gewesen, nun aber würden viele Schulen so unterrichten. Ein Entwurf zur Änderung der Verordnung sei bereits im November an den Schulträger versandt worden, der Schule sei im Vorfeld außerdem „angedeutet“ worden, dass sie ihren Status nicht behalten könne.Patricia Hecht

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