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Grundschulentests: Zöllner besteht auf Vergleichstest

Für Bildungssenator Zöllner gibt es nur zwei Gründe, wenn Berliner Schüler bei den Drittklässlertests versagen: Entweder habe die Schulverwaltung versagt, oder Lehrer hätten nicht funktioniert.

Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) will „nicht hinnehmen“, dass Grundschulen die Teilnahme am Drittklässlertest „Vera“ verweigern. Das erklärte der Senator am Donnerstag im Abgeordnetenhaus, das über die Situation von Grundschulen in sozialen Brennpunktgebieten debattierte. 1200 Lehrer hatten in einem „Brandbrief“ vor Tagen darauf hingewiesen, dass es für Schüler in sozialen Problemvierteln nicht sinnvoll sei, an dem für Anfang Mai bundesweit geplanten Test teilzunehmen – sie verstünden die Fragen gar nicht. Zöllner wies darauf hin, dass Schulen in schwierigen Berliner Kiezen besser mit Personal ausgestattet seien als irgendwo sonst in Deutschland. Aus Zöllners Sicht gibt es zwei Gründe dafür, dass Schüler die im Vergleichstest „Vera“ gestellten Fragen nicht verstehen: Entweder habe die Schulverwaltung gegenüber der Schule versagt – oder Lehrer hätten „nicht funktioniert“. Dem wolle er nachgehen.

Zuvor hatten Bildungsexperten der Opposition Zöllners Schulpolitik hart kritisiert. Alle Maßnahmen der letzten Jahre vom Förderunterricht bis zur Verbesserung der Schüler-Lehrer-Relation hätten nichts genutzt – das zeige der „Brandbrief“ der Grundschullehrer. Seit 2002 habe regelmäßig die Hälfte der Erstklässler aus Migrantenfamilien Sprachförderbedarf. Sascha Steuer (CDU) warf Rot-Rot „Wirklichkeitsverweigerung“ vor, der Mangel werde nur noch verwaltet. Zudem habe Zöllner seinen „Laden nicht im Griff“. Der Grüne Özcan Mutlu sagte, dass sich trotz teils richtiger Ansätze von Rot-Rot an den Hauptproblemen nichts geändert habe. Für FDP-Bildungsexpertin Mieke Senftleben haben die ganzen Maßnahmen der Koalition „nichts gebracht“. wvb./ddp

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