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Schule: Heiß und tabulos

Dauerhitze im Auto ist gefährlich – aber dagegen kann man mehr tun, als am Klimaregler zu drehen

Dieser Sommer ist wunderbar, keine Frage. Aber im Auto, da macht die Hitze vielen, die unterwegs sind, ganz schön zu schaffen. Diesem Schicksal ergeben muss sich niemand – wie man sich mit Sinn und Verstand gegen die Hitze wappnet, hat der AvD (Automobilclub von Deutschland) zusammengestellt.

DIE VORSORGE

Moderne Autos haben große Fensterflächen, die viel Strahlungswärme in den Innenraum lassen. Vorsorglich darf man alle Scheiben außer der Frontscheibe mit UV-Schutzfolie abkleben, die die schädliche Strahlung auch in den fast ungetönten Varianten auf ein bis drei Prozent reduzieren – im Auto wird es weniger warm. Die blasenfreie Montage sollte man von Fachbetrieben vornehmen lassen. Aus alten weißen Tüchern kann man Auflagen für Armaturenbrett, Heckablage und Sitze schneidern, die beim Parken angebracht werden und die extreme Aufheizung der dunklen Innenausstattung und das Verspröden vermeiden.

!Helle Materialien während der Fahrt nicht aufs Armaturenbrett legen, durch die Reflexion sinkt der Kontrast beim Blick nach draußen um die Hälfte.

Aus hellen, leichten Tüchern kann man Sonnenschutz für die Fenster schneidern, den man mit Saugnäpfen innen an der Scheibe befestigt, um den Innenraum zu beschatten – das ist gerade bei Fahrten mit Kindern wichtig! Die handelsüblichen Saugnapf-Schattenspender funktionieren sehr gut. Alle verwendeten Materialien sollten möglichst hell sein, weil sie sich nicht so aufheizen.

!Keine Fotoapparate, CDs, Kassetten, Player, Gameboys auf Armaturenbrett, Sitzen oder Heckablage liegen lassen. Abgesehen von der Diebstahlsgefahr können sie durch Sonnenhitze schnell zerstört werden.

VOR DER FAHRT

Leichte Kleidung anziehen, Sonnenschutzcreme mitnehmen und verwenden, denn ohne UV-Schutz bräunt die Sonne auch durch die Fenster. Sonnenbrille für den Fahrer, eine leichte Kappe mit breitem Schirm zur Beschattung des Gesichts, auch für die Kinder. Besser mit langärmeligen leichten Hemden fahren, weil die verschwitzte Haut sonst immer an den Kunststoff-Verkleidungen anklebt. Ein leichtes Hemd sammelt den Schweiß und trocknet wieder ab.

!Nicht barfuß oder mit Latschen, Clogs oder hochhackigen Schuhen fahren!

Leichte, flache Sandalen und Sommerschuhe tragen. Für die Abendstunden leichte Pullis oder Jacken nicht vergessen. Genügend Getränke mitnehmen, möglichst ohne Zucker, also Mineralwässer, leichten Tee. Diese brauchen nicht so kalt zu sein, für den Körper sind laue Getränke besser. Reserven bereithalten, falls man länger im Stau stehen muss. Eine leichte Sonnenplane mit sechs Gummiexpandern einpacken – damit kann man sich im Notfall am Auto einen Schattenplatz schaffen.

!Reifen-Luftdruck kontrollieren, nicht mit Winterreifen fahren, unter voller Last Luftdruck gemäß Betriebsanleitung erhöhen. Die besseren Reifen hinten montieren!

Batteriesäurestand und den Zustand der Treibriemen prüfen lassen. Klimaanlage checken lassen, Füllstand, Treibriemen, Funktion. Pollenfilter in der Lüftungsanlage erneuern.

UNTERWEGS

Zug und Klimaschocks vermeiden. Die Zahl der Sommergrippe-Kranken steigt enorm, weil weit geöffnete Seitenfenster Zug auslösen und viele Menschen die Klimaanlage direkt auf den Körper richten. Vor dem Einsteigen ins sonnendurchglühte Auto für zwei Minuten alle Türen öffnen, durchlüften. Sonnenschutz anbringen. Nach dem Losfahren die Resthitze zunächst über handbreit geöffnete Seitenfenster abziehen lassen.

Hubschiebedächer für den Hitzeabzug nur hinten anheben. Lüftung höchstens auf mittlere Stufe stellen, den Luftstrom auf Füße und Frontscheibe richten. Bei Viertürern kann man während der Fahrt die beiden hinteren Seitenfenster zwei Finger breit geöffnet lassen. Die Klimaanlage höchstens für zwei Minuten zum Runterkühlen auf volle Stufe stellen, die Luftdüsen ebenfalls nicht auf den Körper gerichtet. Dann die Klimaanlage auf halbe Kraft oder etwa 22 Grad einstellen und ihr Zeit geben, das Auto zu temperieren. Die Fenster schließen, bei extremer Hitze auf Umluft stellen, weil die Klimaanlage dann nur die Luft im Auto kühlen muss. Keinen „Eisschrank“ fahren – die Dauerkühlung macht krank.

!Spätestens alle zwei Stunden eine Pause einlegen, nur leichte Kost konsumieren, vor allem trinken. Nicht vergessen, auf die Toilette zu gehen.

IM STAU UND BEI PARKEN

Unbedingt Fahrzeug beschatten, Lüftung wegen des Stromverbrauchs herunterdrehen, Türen geschlossen halten und die Hitze aussperren. Wer chronisch krank ist, Medikamente nehmen muss, Herz- und Kreislaufbeschwerden hat, sollte im Stau auf der rechten Spur stehen, um jederzeit auf der Standspur oder am Straßenrand halten zu können.

Beim Parken einen schattigen Platz suchen, die Sonnenschutzeinrichtungen (siehe oben) anbringen, alle wichtigen Gegenstände sichtgeschützt im Kofferrraum unterbringen. Ein Tipp für Urlaubsreisende mit Dachgepäckträger: Am Urlaubsort kann man beim Parken den Dachträger mithilfe der Expander mit der oben angesprochenen Sonnenplane bespannen – diese Beschattung des Dachs verringert die Temperaturen im Auto dank des Luftpolsters zwischen Plane und beschattetem Dach um bis zu 15 Grad. Tsp

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