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Schule: Hellwache Forscher

Wer übermüdet fährt, riskiert sein Leben – Mercedes will etwas dagegen tun

Mercedes entwickelt ein neues Warnsystem für übermüdete Autofahrer. Es soll die Aufmerksamkeit und Konzentration des Fahrers überwachen und ihn zur Pause auffordern, bevor ihm die Augen zufallen. Mit dem System reagiert Mercedes laut Thomas Breitling, der die Entwicklung der aktiven Sicherheit verantwortet, auf Erkenntnisse der Unfallforscher. Danach gehen zwischen 10 und 20 Prozent aller schweren Unfälle auf Übermüdung zurück. In Deutschland sind das zwischen 33 000 und 67 000 Unfälle pro Jahr. Versicherer sehen in Müdigkeit die Ursache für jeden vierten tödlichen Autobahnunfall.

Während bisherige Forschungsansätze als Indikator für die Müdigkeit vor allem die Frequenz der Lidschläge nutzen, will Mercedes weitere Faktoren zur Bewertung der Leistungsfähigkeit heranziehen. So sollen aus Fahrverhalten, Verkehrssituation, Fahrtdauer und Tageszeit Rückschlüsse auf die Müdigkeit gezogen werden. Dafür wollen die Entwickler Sensoren nutzen, die ohnehin im Fahrzeug vorhanden sind.

Bei ersten Testfahrten mit Probanden im Simulator und auf der Autobahn habe sich das System bereits bewährt, sagte Breitling. Er hoffe, dass es auch ohne die bei Brillenträgern erschwerte und wegen der Kamera teuren Lidschlagkontrolle auskommt. „Dann gelingt es uns vielleicht, die Kosten so weit zu drücken, dass so ein System schnell serienmäßig angeboten werden kann“.

Erkennt das System eine zunehmende Müdigkeit, soll es den Fahrer laut Breitling zur Pause auffordern. Von Ansätzen, ihn mit frischer Luft, lauter Musik, einer tieferen Temperatur in der Klimaanlage oder einer speziellen Beleuchtung wach zu halten, hält er nichts: „Wer übermüdet ist, dem hilft nur eines: eine Pause machen und schlafen“.gms

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