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Integration und Schule: Lehrer: Kartoffel, Schüler: Multikulti

SCHÜLER33,4 Prozent der Berliner Schüler – etwa 320 000 – kommen aus Haushalten, in denen überwiegend kein Deutsch gesprochen wird. Das geht aus Befragungen der Senatsbildungsverwaltung zum Anteil an Schülern mit nichtdeutscher Herkunftssprache (ndH) hervor.

SCHÜLER 33,4 Prozent der Berliner Schüler – etwa 320 000 – kommen aus Haushalten, in denen überwiegend kein Deutsch gesprochen wird. Das geht aus Befragungen der Senatsbildungsverwaltung zum Anteil an Schülern mit nichtdeutscher Herkunftssprache (ndH) hervor. An 85 von 350 staatlichen Grundschulen sprechen über 60 Prozent der Kinder Deutsch nicht als Muttersprache. Die meisten Schüler mit Migrationshintergrund, nämlich fast zwei Drittel, besuchen Schulen, in der die Mehrheit der Kinder ebenfalls aus Einwandererfamilien kommt. Dagegen sitzen 85 Prozent der deutschstämmigen Kinder in Klassen mit einem Migrationsanteil von weniger als 50 Prozent. LEHRER Lehrer mit Migrationshintergrund sind eine Seltenheit. In Berlin wird nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung nicht erfasst, wie viele Lehrer nichtdeutscher Herkunft sind. Rund 1,8 Prozent der Lehrer (im Schuljahr 2012/13 waren das 501 Personen) haben einen ausländischen Pass. Deutschlandweit wird von einem Anteil von 6,2 Prozent an Lehrern mit Migrationshintergrund ausgegangen. Zuwanderer sind damit im Vergleich zu anderen Berufsgruppen im Lehramt deutlich unterrepräsentiert.

HILFEN Wenn Schulen mehr als 40 Prozent Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache haben, bekommen sie mehr Personalstunden zur Sprachförderung, bei Grundschulen sind das 0,15 Wochenstunden pro Schüler zusätzlich. Auch wenn die Quote von Kindern, die ihre Schulbücher nicht selbst bezahlen können, weil ihre Eltern Transferempfänger sind, über 40 Prozent liegt, gibt es die Zusatzstunden. An vielen Schulen treffen beide Punkte zu. 110 Grundschulen und 97 andere staatliche Schulen bekommen in Berlin ab 2014 zusätzlich Mittel zwischen 50 000 und 100 000 Euro pro Jahr, die sie weitgehend eigenverantwortlich für das einsetzen können, was an ihrer Schule am dringendsten benötigt wird – etwa für die Elternarbeit, für Sprachkurse oder Sozialarbeiter.

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