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Schule: Kein Vergleich

Die Oberschulen fordern ein anderes Ranking der Abiturdaten.

Die Bildungsverwaltung steckt in der Klemme. Einerseits wollte sie kein Schulranking mit Hilfe der Abiturdurchschnittsnoten. Andererseits musste sie die entsprechenden Daten bereitstellen, die zu dem Ranking führten. Und jetzt sieht sie sich der Kritik der Schulen ausgesetzt, die in der Veröffentlichung der bloßen Abinoten die Grundsätze eines „fairen Vergleichs“ verletzt sehen.

„Zu einer fairen Bewertung der Daten gehört es, die konkrete Schulsituation zu berücksichtigen“, heißt es in einer Stellungnahme des Verbandes der Oberstudiendirektoren. Um „Fehlinterpretationen“ zu vermeiden, müsse die Verwaltung dafür sorgen, dass die Abiturergebnisse „im Zusammenhang mit der konkreten Schulsituation betrachtet werden können“.

Zu der konkreten Schulsituation gehört nach Ansicht der Schulen ein ganzes Bündel von Angaben. Etwa eine Aussage darüber, wie viele grundständige Klassen es an einer Schule gibt. Denn die Kinder, die ab Klasse 5 ans Gymnasium kommen, sind meist leistungsstärker und heben den Schnitt ihrer Schule, ohne dass die Lehrer dafür eine besondere Förderleistung erbringen müssen. Andererseits gibt es auch Begleitumstände, die es einer Schule erschweren, einen guten Abischnitt zu erreichen. Das kann ein hoher Anteil von Schülern mit Sprachproblemen oder aus bildungsfernen Familien sein. Und schließlich gibt es Fälle wie den des Schöneberger Robert-Blum-Gymnasiums, das sich 2011 bereit erklärt hatte, die Sitzenbleiber des letzten 13-jährigen Abiturjahrgangs aufzunehmen, und nun für dieses Entgegenkommen mit einem schwachen Schnitt „bestraft“ wurde.

Der Verband der Oberstudiendirektoren verweist darauf, dass es den „fairen Vergleich“ bereits gebe, und zwar bei den Ergebnissen der Vergleichsarbeiten Vera 8 und des Mittleren Schulabschlusses: Dort werde die Schülerzusammensetzung bei der Interpretation und Einordnung der Leistungsdaten berücksichtigt.

Die Bildungsverwaltung hält dieses Argument für nicht stichhaltig, da die Schüler bei Vera 8 vergleichbare Voraussetzungen hätten, beim Abitur hingegen ganz unterschiedliche Kurse belegt würden. Ralf Treptow vom Verband der Oberstudiendirektoren konnte dieses Argument nicht nachvollziehen. sve

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