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Kommentar: Kein Kinderspiel

Die Verunsicherung der Eltern ist groß, und sie ist verständlich. Eltern brauchen bessere Informationen über das Anmeldeverfahren. Und weil Noten eine so wichtige Rolle spielen, stehen schon Grundschulkinder unter hohem Druck.

Zum ersten Mal gelten die neuen Aufnahmekriterien, zum ersten Mal können Kinder quer durch die Stadt versuchen, einen Platz an beliebten Schulen zu bekommen. Nachgefragte Schulen werden deshalb wohl noch mehr Anmeldungen bekommen als sonst. Erfahrungswerte zum neuen Verfahren gibt es naturgemäß noch nicht, kompliziert ist es außerdem – und weil die Noten bei der Aufnahme eine so wichtige Rolle spielen, stehen schon Grundschulkinder unter hohem Druck, gute Leistungen zu bringen. All das ist kein Kinderspiel.

Seit Monaten wird nun vonseiten der Senatsbildungsverwaltung, von Lehrern und Schulleitern versucht, Eltern und künftige Siebtklässler über das neue Verfahren so gut wie möglich zu informieren – dabei weiß mancher Ansprechpartner selbst noch gar nicht so genau, was er nun raten soll. Daumen drücken heißt es also für diejenigen, die im ersten Jahr das Experiment Aufnahmeverfahren durchstehen müssen. Wünschenswert fürs nächste Jahr wäre, dass sich weniger Schulen allein auf die Durchschnittsnote verlassen, mehr Augenmerk auf profilbezogene Kriterien legen und damit Druck von den Kindern nehmen. Wünschenswert wäre auch, noch mehr und klarere Informationen an die Eltern zu geben. Denn die Verlierer des neuen Verfahrens stehen in diesem Jahr fest: Es werden diejenigen Kinder sein, deren Eltern sich nicht mit viel Zeit und Energie über alle Tricks und Kniffe bei der Anmeldung schlaugemacht haben – und für die Schulen übrig bleiben, die auch nach der dritten Runde noch Plätze frei haben. pth

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