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Kommentar: Testballon geplatzt

Am vergangenen Donnerstag wollte die GEW Stärke demonstrieren. Dieser Versuch ist misslungen.

Als „Testballon für den Arbeitskampf im Herbst“ wollte die GEW die Lehrer-Demonstration am vergangenen Donnerstag verstanden wissen und hatte damit viele Erwartungen geweckt – zu viele, wie sich herausstellte: Von weit über 20 000 Lehrern machten sich nur rund 600 auf den Weg zur Bildungsverwaltung – eine magere Bilanz, wenn man bedenkt, wie viel Wind vorher gemacht wurde. Der Verweis auf viele Zeugniskonferenzen an besagtem Tag reicht nicht aus, um das Desinteresse der Pädagogen zu begründen.

Warum das Konzept der GEW nicht aufging, ist schwer zu sagen. Möglicherweise hat die Führung nicht das richtige Gefühl für die Stimmung in den Schulen. Es ist schon das zweite Mal, dass sie beim Thema Altersermäßigung nicht viel Resonanz auf der Straße bekam. Aber auch die Junglehrer konnten nicht punkten. Angesichts des monatlichen Zuschlags von 1200 Euro, den ihnen Rot-Rot beschert hatte, scheint die Empörung sich in Grenzen zu halten.

Die Hoffnung, sich mit einer machtvollen Demonstration gegenüber dem Finanzsenator in Szene zu setzen, ist mit diesem geplatzten Testballon jedenfalls vorerst gescheitert. Man könnte auch sagen: Die Demo war kontraproduktiv.

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