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Kommentar: Viel Arbeit, wenig Geld

Wer zu wenig verdient, wandert ab. Susanne Vieth-Entus über verbeamtete Lehrer und einen Frohnauer Schulleiter, der kein Beamter ist.

Wenn ein Schulleiter monatlich rund 1000 Euro netto weniger hat als seine Lehrer – dann stimmt etwas nicht. Das finden jedenfalls Eltern und Kollegium der Frohnauer Renée-Sintenis-Grundschule: Jetzt haben sie sich an die Öffentlichkeit gewandt und eine bessere Bezahlung für ihren Rektor gefordert, denn andernfalls werde er Berlin verlassen.

Laut seinem Kollegium bekommt der Schulleiter nur etwa 1750 Euro netto, weil er kein Beamter ist. Das sei nicht nur ungerecht im Vergleich zu anderen Rektoren, sondern stehe auch im Widerspruch zu seinem „großen Engagement, hohem Arbeitseinsatz“ und den „vielen Ideen und Initiativen“, mit denen er die Schule vorantreibe.

Dem Bildungssenator sind allerdings die Hände gebunden: Der Senat hat sich klar gegen die Verbeamtung von Lehrern und Schulleitern gestellt und auch der Bezahlung der angestellten Kräfte enge Grenzen gesetzt. Lediglich für Anfänger wurde kürzlich eine bessere Vergütung beschlossen, um ihre Flucht in andere Bundesländer zu verhindern. Um in die nächsthöhere Besoldungsstufe zu gelangen, müsste der Schulleiter noch einige Jahre aushalten. Das aber hat er nicht vor und liegt damit voll im Trend: Die Abwanderung junger Lehrer – und Rektoren – aus Berlin ist nicht zu stoppen, solange angestellte Kräfte schlechter gestellt sind als Beamte. sve

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