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Schule: Kooperative Konkurrenz

Fiat Ducato, Peugeot Boxer, Citroen Jumper Stark sein ist ihre Stärke: mehr als zwei Tonnen Nutzlast

Die Konkurrenz auf dem Transportermarkt ist beinhart. So kämpfen auch Fiat und PSA Peugeot Citroen untereinander heftig um jeden Kunden. Das hindert sie aber nicht, bei der Entwicklung und Produktion verschiedener Modelle nun schon seit einem guten Vierteljahrhundert intensiv zusammenzuarbeiten. Denn auch die nun bereits dritte Transportergeneration, die unter den Namen Fiat Ducato, Peugeot Boxer und Citroen Jumper seit dem vergangenen Herbst auf dem Markt ist, ist ein ausgesprochen erfolgreiches Kooperationsprodukt der Italiener und Franzosen.

Denn bis auf einige Motorvarianten sowie das jeweils markentypische, neue Frontdesign sind sie technisch absolut identisch. Schließlich rollen sie gemeinsam im süditalienischen Sevel-Werk in Val di Sangro vom Band, das von Fiat und PSA gemeinsam betrieben wird – ebenso übrigens wie Sevelnord in Nordfrankreich, wo beide Unternehmen gemeinsam ihren Eurovan und die von diesem abgeleiteten Transporter Scudo, Jumpy und Expert bauen (siehe Seite M3).

Mit dem neuen Ducato und seinen beiden Schwestermodellen erschließen sich Fiat und PSA ein bislang nicht bedientes Marktsegment. Denn erstmals wird beim zulässigen Gesamtgewicht die bisherige Grenze von 3,5 Tonnen überschritten. Damit gehören Ducato & Co mit bis zu 2,0 Tonnen Nutzlast zu den bislang einzigen Transportern in der 4-Tonnen-Klasse mit Frontantrieb.

Erstmals lassen sich im Ducato, Jumper und Boxer statt bislang maximal 14 Kubikmeter Ladung nun bis zu 17 Kubikmeter verstauen. Zugang zum Laderaum schaffen neben seitlichen Schiebetüren große Doppelflügel-Hecktüren, die es auf Wunsch auch für einen Öffnungswinkel von 270 Grad gibt. Und für die Trennung von Laderaum und Fahrerkabine gibt es neben einer Blechwand auch eine Trennwand mit einem großen Schiebefenster aus Glas. Ungeachtet aller Verbesserungen ist man dem Frontantrieb treu geblieben. Das für diese Fahrzeuge seit drei Generationen geltende und bewährte Konstruktionsprinzip, die gesamte Technik einschließlich Antrieb in der vorderen Fahrzeughälfte unterzubringen, blieb also unangetastet. Denn so schafft man optimalen Spielraum für alle Arten von Aufbauten, zu denen insbesondere für den Ducato auch Wohnmobile gehören, für die der Fiat als Basisfahrzeug unumstritten Marktführer ist.

Drei Radstände und drei Fahrzeughöhen sorgen bei den PSA-Modellen Jumper und Boxer bereits für eine breite Modellvielfalt. Beim Ducato sind es sogar vier Radstände und fünf Längen bis zu maximal 6,69 Meter, so dass sich mit den verschiedenen Karosserie- und Motorvarianten bis zu 2000 bereits ab Werk verfügbare Versionen ergeben. Zu denen gehören neben geschlossenen, halb verglasten und verglasten Kastenwagen in verschiedenen Längen und mit drei Dachhöhen diverse Kombis und Kleinbusse für den Personentransport, Pritschen mit Fahrerhaus oder Doppelkabine und breite Vielfalt von Fahrgestellvarianten für die verschiedenen individuellen Aufbauten.

Lediglich bei den Motoren gehen Fiat und PSA eigene Wege, wobei beide auf moderne Turbodiesel setzen. Für die PSA-Versionen stehen drei neue Aggregate mit 2,2 Litern (100 und 120 PS) sowie 3,0 Litern (157 PS) zur Wahl. Die drei Fiat-Turbodiesel sind ein 2,2-Liter mit 100 PS, ein 2,3-Liter mit 120 PS, der speziell für Wohnmobile mit vergrößertem Turbolader sogar 130 PS leistet, und ein 3,0-Liter mit 157 PS.

Auch die dritte Generation des Ducato und seiner Schwestermodelle hat wieder eine umfangreiche passive und aktive Sicherheitsausstattung. Neben ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und Bremsassistent gehört dazu für einige Modelle als Serienausstattung und für die anderen als Option die Fahrdynamikregelung ESP. Auf Wunsch verfügbar ist schließlich eine Luftfederung für die Hinterachse.

Außerdem gibt es einige bislang eher Personenwagen vorbehaltene Ausstattungsdetails, wie eine spezielle Sonnenschutz-Frontscheibe, eine Fahrlichtautomatik, einen Regensensor und eine Ultraschall-Einparkhilfe. Neben der ist außerdem ein mit einer rückwärtigen Videokamera arbeitendes System im Angebot.

Ganz neu für Transporter ist schließlich das zusammen mit Microsoft entwickelte System „Blue & Me“, das die kabellose Bedienung von Bluetooth-fähigen Mobiltelefonen über Lenkradtasten oder eine Spracheingabe erlaubt. Und über eine USB-Schnittstelle im Handschuhfach können externe MP3-Player, Handheld-Computer oder USB-Sticks angeschlossen und über die Funktionstasten des Fahrzeugs gesteuert werden. Das macht die neue Generation von Ducato und Co zum Beispiel auch für Kurier- und Expressdienstfahrer besonders attraktiv.

Die Ducato-Preisliste beginnt für den einfachsten Kastenwagen bei netto 19 950 Euro (brutto 23 745,50 Euro). Den Jumper gibt es ab netto 20 900 Euro (brutto 24 871 Euro) und den Boxer ab netto 21 300 Euro (brutto 25 347 Euro).

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