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Schule: Künftig mit sieben Gängen

Neues Automatikgetriebe von Mercedes-Benz

Es hat sieben Gänge – das neueste Getriebe für Mercedes-Personenwagen, das im Herbst in den Achtzylinder-Modellen E 500, S 430, S 500, CL 500 und SL 500 auf den Markt kommen wird. Aber keine Angst – es ist kein Schaltgetriebe, sondern eine Automatik. Die erste mit dieser Gangzahl übrigens weltweit in einem Personenwagen, die die bisher eingesetzten Fünfgang-Automatikgetriebe ablösen wird. Mit einem klar messbaren Spareffekt. Denn je nach Modell sinkt der Verbrauch der mit der 7G-Tronic ausgestatteten Fahrzeuge um bis zu 0,6 l/100 km. Zugleich verbessern sich die Fahrleistungen. So beschleunigen sie von Null auf Tempo 100 bis zu 0,3 Sekunden schneller und auch Zwischenspurts, zum Überholen zum Beispiel, laufen flotter ab. Und schließlich schaltet das neue Getriebe noch weicher und noch komfortabler.

Dank der sieben Übersetzungsstufen bietet das neue Getriebe eine größere Spreizung zwischen kleinstem und größtem Gang, ohne dass die Drehzahlsprünge zwischen den einzelnen Gangstufen größer werden. So bietet die elektronische Getriebesteuerung beste Voraussetzungen für möglichst verbrauchsgünstige und reaktionsschnelle Schaltvorgänge und einen Betrieb bei möglichst niedrigen Drehzahlen – was nicht nur den Verbrauch senkt, sondern auch Geräusche minimiert. Und es gibt neue Schaltstrategien. Denn zum Hinunterschalten werden die einzelnen Gänge nicht sequenziell gewechselt, sondern die Steuerung kann einzelne Gangstufen überspringen, vom siebten zum Beispiel direkt in den fünften Gang und von dort weiter in den dritten wechseln. Das halbiert beim Kick-down die Zahl der Schaltvorgänge und erlaubt ein schnelleres Reagieren.

Wie schon ihre Vorgänger, so hat auch die neue Siebengang-Automatik eine Wandlerüberbrückungskupplung, die wann immer möglich eine starre Verbindung zwischen Motor und Getriebewelle herstellt und damit den Schlupf zwischen Pumpen und Turbinenrad weitgehend eliminiert – und damit den Wirkungsgrad verbessert. Diese Wandlerüberbrückung, die es bislang nur in den höheren Gängen gibt, wird nun schon vom ersten Gang an aktiviert. Erfreulich ist, dass es den Mercedes-Ingenieuren gelungen ist, das neue Getriebe nur unwesentlich schwerer und größer werden zu lassen als die bisherigen Fünfganggetriebe. Zum geringen Gewicht trägt mit bei, dass man das Getriebegehäuse – eine Weltpremiere bei der Großserie – erstmals aus Magnesium fertigt.

Die 7G-Tronic ist bereits die fünfte Generation von firmeneigenen Automatikgetrieben von Mercedes-Benz. Denn bereits seit 1959 produziert man im Unternehmen eigene Getriebe – bei den Automatikgetrieben sind es bereits mehr als elf Millionen. Produktionsort für das neue Getriebe ist Untertürkheim, wo für rund 400 Millionen Euro eine hochmoderne Fertigungsstätte für etwa 1100 Mitarbeiter gebaut wurde.

Die Mehrzahl aller Mercedes-Modelle wird heute übrigens mit Automatikgetrieben ausgeliefert, die bei der S-Klasse durchweg Serienausstattung sind. Bei der E-Klasse bestellen heute rund 88 Prozent aller Kunden eine Automatik und in der C-Klasse haben sie bereits 65 Prozent aller Limousinen, T-Modelle und Sportcoupés – mit klar steigender Tendenz.

Horst Heilbronner

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