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Kurz vor ACHT: Den Königsweg gibt es nicht

Die Schulen orientieren sich nach wie vor am Ideal der bürgerlichen Familie, an der Vorstellung, dass Eltern mit ihren Kindern lesen, rechnen und die Hausaufgabenhefte kontrollieren. In manchen Kiezen in den sozialen Brennpunkten ist die bürgerliche Familie aber genauso exotisch wie der Vollzeitjob.

Die Schulen orientieren sich nach wie vor am Ideal der bürgerlichen Familie, an der Vorstellung, dass Eltern mit ihren Kindern lesen, rechnen und die Hausaufgabenhefte kontrollieren. In manchen Kiezen in den sozialen Brennpunkten ist die bürgerliche Familie aber genauso exotisch wie der Vollzeitjob. Viele Väter und Mütter dort sind völlig überfordert, wenn sie ihren Kindern in der Schule helfen sollen. Sie müssten eigentlich selbst Nachhilfe in Lebenskunde erhalten.

Bildungspolitiker Özcan Mutlu (Grüne) findet es skandalös, dass den Schulen in diesen Kiezen nicht viel mehr Lehrer und Sozialarbeiter zugeteilt werden. Die Bildungsverwaltung beteuert, dass sie sich das ebenfalls wünschen würde, mehr aber leider nicht drin sei.

Während die Politiker noch darüber debattieren, was aus Geldmangel nicht geht, haben sich einige Schulen schon auf den Weg gemacht. Zum Beispiel die Grundschule in der Köllnischen Heide in Neukölln. Dort haben die Lehrer im Frühjahr ein Elternzentrum eröffnet, in dem Väter und Mütter systematisch an den Kosmos Schule herangeführt und selbst weitergebildet werden. Dafür arbeitet die Schule mit dem Deutsch-Arabischen Zentrum zusammen und den Quartiersmanagern. Den einen Königsweg für alle gibt es sowieso nicht mehr und Schule selbst ist eine „lernende Organisation“ geworden, wie es die Direktorin in der Köllnischen Heide ausdrückt. clk

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