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Kurz vor ACHT: Fördern statt verbieten

Nein, neu ist die Debatte um eine Deutschpflicht auf Berliner Schulhöfen nicht. Trotzdem wird sie noch ähnlich hitzig geführt wie vor fünf Jahren, als die Weddinger Herbert-Hoover-Schule für ihre Entscheidung, auf dem gesamten Gelände nur noch Deutsch zu sprechen, mit dem Nationalpreis ausgezeichnet wurde.

Nein, neu ist die Debatte um eine Deutschpflicht auf Berliner Schulhöfen nicht. Trotzdem wird sie noch ähnlich hitzig geführt wie vor fünf Jahren, als die Weddinger Herbert-Hoover-Schule für ihre Entscheidung, auf dem gesamten Gelände nur noch Deutsch zu sprechen, mit dem Nationalpreis ausgezeichnet wurde.

Was vielleicht noch einmal klargestellt werden sollte: In der Debatte geht es nicht um den Unterricht, sondern um die zwanzigminütige Hofpause, in denen Kindern mit Migrationshintergrund pauschal eine ihrer Muttersprachen verboten werden soll. Was würde das bedeuten? Dass ein Schüler, dem ein Satz auf Türkisch herausrutscht, dafür bestraft wird? Weil seine Muttersprache etwas Schlechtes, Minderwertiges ist?

Wenn Schüler aus vielen Nationen wie an der Hoover-Schule miteinander vereinbaren, zur besseren Verständigung Deutsch zu sprechen, ist dagegen nichts einzuwenden. Ein grundsätzliches Verbot jedoch wäre sowohl ein falsches Signal als auch äußerst fragwürdig im Effekt: Defizite im deutschen Sprachgebrauch werden nicht dadurch gelöst, dass man die andere Sprache verbietet. Sondern indem das Deutsche professionell gefördert wird: Mit qualifiziertem Personal in Kita und Grundschule. Und daneben sollte auch die Zweisprachigkeit nicht verboten, sondern gefördert werden: Damit die Kinder diese Kompetenz erwerben und einsetzen können.pth

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