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Kurz vor ACHT: Nie wieder Schulbrot

Ja, wir haben unseren Kindern die Schulbrote geschmiert. Jeden Morgen so zwischen 7 und 7.

Ja, wir haben unseren Kindern die Schulbrote geschmiert. Jeden Morgen so zwischen 7 und 7.20 Uhr. 13 Jahre lang. Salami, Gouda, Schinken, Brie; Brie, Schinken, Gouda, Salami. Immer ein Apfel dazu, klein geschnitten in Achtel. Und das Trinken nicht vergessen. Das haben schon unsere Mütter so gemacht, und wir hatten das in guter Erinnerung: In der ersten, spätestens in der zweiten Pause der dankbare Griff zur Brotbüchse. Herrlich das. Es war ganz klar, dass wir – wenigstens in diesem einen Punkt – unseren Kindern genau dasselbe angedeihen lassen wollten, was wir tagaus, tagein in unserer eigenen Schulzeit genossen hatten.

Egal, wie müde wir morgens waren: Wir sind mit unserem Schulkind aufgestanden, haben Brote geschmiert, haben gewunken. Genau wie unsere Eltern.

Jetzt aber ist das vorbei: Ein letztes Mal haben wir die Brotbüchse zugeklappt zur Abiklausur, jetzt liegt sie unbenutzt im Schrank. Urplötzlich und irgendwie ohne Vorwarnung. Am Sonnabend noch der Abiturball – und dann war’s das. Glücklich, wer noch ein Nesthäkchen zu Hause hat.sve

Wer noch nicht glauben kann, dass sein Kind tatsächlich die Schule hinter sich gelassen hat, kann sich demnächst vergewissern: in der Abiturbeilage des Tagesspiegels mit tausenden Absolventennamen.

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