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Kurz vor ACHT: S-Bahn ins Beamtenglück

Die guten alten Sprüche passen wirklich immer. Etwa der: Jeder ist sich selbst der Nächste.

Die guten alten Sprüche passen wirklich immer. Etwa der: Jeder ist sich selbst der Nächste. Neuestes Beispiel ist die Abwerbung von Berliner Lehrern durch die Brandenburger Nachbarn. Da hilft es auch nichts, dass diesseits und jenseits der Landesgrenze die rot-roten Genossen am Werk sind. Oder dass Berlin Jahr für Jahr tausende Speckgürtelbewohnerkinder beschult, um ihnen die viel weiteren Wege ins brandenburgische Hinterland zu ersparen. Oder dass Berlin vor einem schwierigen Umbau seiner Schullandschaft steht – Potsdam winkt mit Verbeamtungen bis zum 45. Lebensjahr und zeigt keine Skrupel den Berliner Schulen gegenüber.

Schon melden sich die ersten „Willigen“ zu Wort. Und schon erfährt man, wie leicht es Brandenburg den Umworbenen macht. Sie bekommen berlinnahe Arbeitsplätze angeboten, so dass sie noch nicht einmal umziehen müssen. Im Gegenteil: Wer gerade mühsam von Spandau nach Pankow oder von Zehlendorf nach Lichtenrade pendeln muss, kann sich schnell ausrechnen, dass er per S-Bahn schneller in Potsdam oder Falkensee ist. Und dass er von den zusätzlichen 6000 Euro netto pro Jahr schön in den Urlaub fahren kann und sich obendrein nicht Tag für Tag darüber ärgern muss, dass im selben Lehrerzimmer ein Zwei-Klassen-System von noch-verbeamteten und nicht-mehr-verbeamteten Kollegen existiert. Der Senat muss sich einiges einfallen lassen, um die jungen Kollegen zu halten. Entweder verbeamten – oder gleiches Nettogehalt. sve

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