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Kurz vor ACHT: Schulen suchen – mit der Nase

Schulen können sich noch so mit Wissenschaftspreisen hervortun, Eltern verlassen sich bei der Auswahl auf ihre Nase. Verwahrloste Flure und stinkende Toiletten sind ein "no go".

Jetzt wird es noch mal spannend für Eltern, Schüler und Schulvertreter: Am Montag begann die letzte Anmeldefrist für den Übergang in die Oberschulen. Viele Eltern werden schon genau wissen, was sie wollen, haben sich vielleicht sogar längst eine Scheinadresse beschafft, damit ihre Bewerbung nicht an der zu weiten Entfernung von der Schule scheitert. Andere Eltern sind noch unentschlossen, weil das Kind etwas anderes will als sie und sie nun Angst haben, Fehler zu machen.

Aber auch für die Schulen ist das eine spannende Zeit: Manche fürchten, nicht genug Anmeldungen zu erhalten, andere bangen, ob die „richtigen“ Schüler kommen: die Leistungsbereiten, die Anpassungsfähigen. Selbst beliebte Schulen betonen, dass man sich die „guten“ Kinder von Jahr zu Jahr neu erkämpfen muss.

Aber wie geht das – „erkämpfen“? Manche setzen aufs Internet und stellen auf der Homepage ihre Schokoladenseiten vor. Vielleicht ein Sieg bei „Jugend forscht“ oder gute Ergebnisse bei den letzten Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss. Vielleicht eine lange Liste von Arbeitsgemeinschaften oder das Porträt einer erfolgreichen Schülerfirma.

Manche Eltern verlassen sich allerdings auf das, was sie beim ersten Schulbesuch sehen – und riechen: Nichts ist verheerender als verwahrloste Flure und stinkende Toiletten. Und da hilft es auch nicht, wenn der Schulleiter betont, dass „der Senat“ oder „der Bezirk“ mit seinen Einsparungen schuld sei. Denn Eltern wissen, dass manche Schulen es trotz knapper Gelder schaffen, einladend auszusehen. Und auch muffelige Schulsekretärinnen sagen über eine Schule manchmal mehr aus als jede Homepage. sve

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