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Kurz vor ACHT: Auf eigene Faust

Sie waren ein Alleinstellungsmerkmal Neuköllns: Die Wachschützer an besonders gefährdeten Schulstandorten. Mit ihnen hatte der Bezirk seit dem Jahr 2007 ein ganz eigenes Signal gesetzt.

Sie waren ein Alleinstellungsmerkmal Neuköllns: Die Wachschützer an besonders gefährdeten Schulstandorten. Mit ihnen hatte der Bezirk seit dem Jahr 2007 ein ganz eigenes Signal gesetzt. Das Signal sollte heißen: Wir lassen euch nicht allein. Wir nehmen eine Menge Geld in die Hand, damit Ihr keine Angst mehr zu haben braucht.

Die Rechnung ist aufgegangen: Kein einziger schwerer Gewaltvorfall wurde bekannt, seitdem die uniformierten Sicherheitskräfte vor den Schultoren Position bezogen haben. Nun aber muss der Bezirk aus Kostengründen einen Rückzieher machen. Jede einzelne Schule muss sich jetzt überlegen, wie sie ohne Hilfe von außen für Sicherheit sorgen kann.

Da hilft bestimmt ein Blick in andere Bezirke, wo Schulen – in ähnlich prekären Gegenden – schon immer ohne Wachschutz auskommen mussten. Es ist ja nicht so, dass der Gewalt dort Tor und Tür geöffnet würde, nur weil keine Sicherheitsleute Posten schieben. Die eine Schule behilft sich mit dem rigorosen Verschluss der Türen, die andere organisiert Frühaufsichten der Lehrer. Auch der Einsatz von Videokameras an Schulen ist nicht verboten. Phantasie ist gefragt, wenn man nicht will, dass Neukölln statt der Wachschützer die Schulstationen einspart – der andere große Posten, den der Bezirk ohne Verpflichtung übernimmt. Denn sie sind durch keine Kamera der Welt zu ersetzen. sve

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